Noch immer zu viel Verkehr
Anwohner wünschen sich Verkehrsberuhigung für den Wischbergweg
Der Ortsteil wächst. Immer mehr Neubauten entstehen. Und immer mehr Autoverkehr rollt durch Heinersdorf. Und vor allem die Anwohnerinnen und Anwohner des Wischbergewegs zwischen Malchower Straße und Rennbahnstraße sind genervt.
Weil sich der Autoverkehr im Ortskern rund um die Heinersdorfer Kirche regelmäßig staut, wird der Wischbergeweg zunehmend von Kraftfahrzeugen aller Art als Umfahrung des Ortskerns genutzt. Doch diese Anwohnerstraße ist für diese Verkehrslast gar nicht ausgebaut. Das führt dazu, dass sich inzwischen auch dort mitunter der Verkehr staut. Und nicht nur das. Die Straße ist relativ schmal. Lkw und Pkw nutzen den Gehweg als Fahrbahn, damit sie bei Gegenverkehr aneinander vorbei kommen. Das führt nicht nur dazu, dass der Gehweg immer mehr Schäden aufweist. Es wird auch immer gefährlicher für Fußgänger, vor allem für Schulkinder, die die Grundschule am Wasserturm oder die neue Schule an der Rennbahnstraße besuchen.
Über die Situation im Wischbergeweg informierten sich Bezirkspolitiker 2020 ausführlich, auch bei Vor-Ort-Terminen. Im Ergebnis beschlossen sie am 24. März 2021 mit der Drucksache VIII-1445: „Das Bezirksamt wird ersucht, geeignete bauliche Maßnahmen gegen den Abkürzungs- und Umgehungsverkehr auf dem Wischbergeweg zwischen Malchower Straße und Rennbahnstraße im Ortsteil Heinersdorf zu identifizieren. Als Vorzugsvariante soll dabei zunächst die Errichtung eines Modalfilters im Bereich der Einmündung in die Malchower Straße geprüft werden.“
Doch um diesen Beschluss umsetzen zu können, ist in der Berliner Verwaltung eine Verkehrszählung vorgeschrieben. „Im November 2022 fand diese Verkehrszählung, die unserer Meinung nach schon seit Jahren überfällig ist, endlich statt“, berichtet Anwohnerin Bettina J. „Die Auswertung steht noch aus.“ Besorgt registrieren die Anwohnerinnen und Anwohner entlang des recht eng bemessenen Wischbergewegs, dass die Aggressivität von Nutzern dieser Umfahrung zunehme. Weil wenig Platz ist, werde gedrängelt, gehupt, ab und an auch mal ein Spiegel abgefahren, auf den Gehweg ausgewichen und Gas gegeben, wenn mal ein paar Meter Lücke bis zum nächsten Fahrzeug erkennbar sind, erklärt Anwohnerin Antonia A. Wegen der zunehmenden Aggressivität möchten die Vertreterinnen der Anwohnerinitiative, dass ihre Nachnamen anonym bleiben.
Um den BVV-Beschluss umzusetzen und um für mehr Verkehrssicherheit und Ruhe zu sorgen, schlagen die Anwohnerinnen nun vor, den Wischbergeweg als Fahrradstraße auszubauen. Im Bezirk Pankow sollen insgesamt 20 Fahrradstraßen eingerichtet werden. Erst vier sind entstanden, so Bettina J. Der Wischbergeweg erfülle alle Anforderungen, um eine Fahrradstraße zu werden, so die Anwohnerin.
Weil der Wischbergeweg für etliche Kinder auch Schulweg ist, nahmen Bettina J. und Antonia A. kürzlich an einem Treffen mit Schulstadträtin Dominique Krössin (Die Linke) und Manuela Anders-Granitzki (CDU), Stadträtin für Ordnung und Öffentlichen Raum, mit den Schulleitungen der Grundschule am Wasserturm und der Grundschule an der Rennbahnstraße teil. Dabei kam auch zur Sprache, dass nach einer schulinternen Umfrage zur Schulwegsicherheit der Wischbergeweg am häufigsten als gefährlichster Bereich genannt wurde. Deshalb soll es zu diesem Thema demnächst noch einen Vor-Ort-Termin im Wischbergeweg mit den Stadträtinnen geben.
Die Anwohnerinnen hoffen indes, dass die Verkehrszählung, die nur an einem Tag stattfand, zu dem Ergebnis kommt, dass auf dem Wischbergeweg eine Verkehrsberuhigung stattfinden muss. Außerdem sollte die Sanierung des Gehweges angegangen werden. Dieser ist an vielen Stellen inzwischen so kaputt, dass er von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen nicht mehr durchgängig genutzt werden kann und auch Stolperfallen aufweist.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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