Eigentümer hat keine neuen Pläne für das Grundstück
Ärztehaus an der Hellersdorfer Straße wird abgerissen
Der Abriss des ehemaligen Ärztehauses an der Hellersdorfer Straße hat begonnen. Unklar ist, welche Pläne der Eigentümer mit dem Grundstück verfolgt.
Noch vor zwei Jahren hatte der Eigentümer mit dem Grundstück Hellersdorfer Straße 89 umfassende Pläne. Er wollte ein Wohnhaus für Studenten mit 800 Appartments bauen. Diese Pläne stellte er dem Bezirksamt 2017 bei Vorgesprächen zur Bauplanung vor.
„Das Stadtentwicklungsamt konnte den Bauüberlegungen des Eigentümers nicht zustimmen“, sagt Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) auf Anfrage der Berliner Woche. Höhe und Größe des geplanten Baukörpers hätten sich nicht an die geltenden Vorgaben gehalten. Seither habe sich der Eigentümer nicht mehr beim Stadtentwicklungsamt gemeldet.
Die Anwohner sind froh, dass die Ruine des früheren Ärztehauses endlich abgerissen wird. „Das Gebäude ist nicht mehr ansehnlich und das Grundstück vermüllt“, erklärt eine Anwohnerin. Ratten hätten sich darauf herumgetrieben. Der Zustand sei mit der Zeit von vielen als untragbar empfunden worden. Auch Obdachlose suchten in dem seit Jahren leer stehenden Gebäude immer wieder Unterschlupf. Außerdem spielten immer wieder Kinder auf dem gefährlichen Gelände, es habe akute Unfallgefahr bestanden. „Deshalb hat das Bauamt auch nachdrücklich vom Eigentümer gefordert, das Grundstück umfassend zu sichern“, erläutert Pohle.
Diese Aufforderung sei tatsächlich der Grund für die Abrissentscheidung gewesen, erklärt Andreas Scheerer, verantwortlicher Mitarbeiter des Eigentümers, der Navigo Capital Service GmbH mit Sitz im Medien-Technologie-Centrum in Adlershof für das Grundstück. Im Gebäude habe es auch einen Brand gegeben und der aufgestellte Bauzaun Unbefugte nicht vom Betreten des Grundstücks abgehalten. Eine Entscheidung über die Neubebauung des Grundstücks sei in seinem Unternehmen noch nicht gefallen.
Der Linke-Abgeordnete Kristian Ronneburg reagierte auf den Abriss des Gebäudes, um sich für die ursprünglichen Pläne der Navigo einzusetzen. „Wohnungen für Studierende zu bauen, halte ich für begrüßenswert“, erklärte er. Was Berlin brauche, sei vor allem bezahlbarer Wohnraumn für Studenten und Auszubildende. Für überzogen halte er die Zahl von 800 Apartments. Ein neuer Bau müsse sich verträglich in die Umgebungsbebauung einfügen. „Wir brauchen hier eine kiezverträgliche Bebauung mit der nötigen Infrastruktur", erklärt der CDU-Fraktionsvorsitzende Alexander J. Herrmann. Sollten Wohnungen entstehen, müssten beispielsweise auch Kita-Plätze geschaffen werden.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.