Spatenstich ins Leere
Baubeginn für Helleum II steht immer noch nicht fest
Das Helleum bereitet sich auf den Ausbau seines Programms für die Sekundarstufe vor. Bei den Bauplanungen für das zweite, notwendige Gebäude hakt es aber noch.
Mehrere Gründe sind Schuld an der Verzögerung. Die einzuplanenden Baukosten sind in den beiden Jahren ausgeufert, die Kommunikation zwischen der Helleum-Leitung und dem Bauamt des Bezirks scheint gestört und der nachträgliche Wunsch der Leitung des Helleums nach einer Unterkellerung des Gebäudes hat die Lage noch verkompliziert.
Das Helleum wurde als Kinderforscherzentrum im Dezember 2012 an der Kastanienallee eröffnet. Es besteht aus einem Flachbau mit einem großen Raum für Experimente und einigen Nebenräumen. Die Experimente sind bisher an den Möglichkeiten und Ansprüchen von Kita-Kindern und Grundschülern orientiert. Diese können hier Phänomene der Natur wie Wind oder Wasser besser verstehen lernen.
Betreiber des Kinderforscherzentrums sind die Senatsbildungsverwaltung und der Bezirk in enger Zusammenarbeit mit der Alice Salomon Hochschule. An dieser wurden das Konzept für das Helleum und die Kinderexperimente entwickelt. Wissenschaftlicher Leiter ist Hartmut Wedekind. Der Professor der Alice Salomon Hochschule hat im vergangenen Jahr seinen Rentenbeginn verschoben, um an der Eröffnung des Jugendforscherzentrums mitzuwirken.
Das Kinderforscherzentrum haben inzwischen zahlreiche Kita-Gruppen und Schulklassen aus dem Bezirk und ganz Berlin sowie dem Umland durchlaufen. Es gilt als Vorzeigeprojekt, an dem auch im Ausland reges Interesse herrscht.
Seit 2015 bibt es den Plan, das Angebot an Experimenten für ältere Schüler auszuweiten. Ziel ist, ein kontinuierliches Bildungsangebot von der Kita bis zum Schulabschluss im Helleum zu machen. Ein zweites Gebäude soll dazu hinter dem Kinderforscherzentrum errichtet werden. Im Juni 2018 wurde bereits ein erster symbolischer Spatenstich vorgenommen. Damals wurden die Kosten mit 2,7 Millionen Euro veranschlagt. Angesichts galoppierender Baukosten wurde jedoch kein Bauunternehmen gefunden, das für diesen Preis den Auftrag übernehmen wollte. Mehrere Ausschreibungen scheiterten. Derzeit liegen die Kosten bei weit über fünf Millionen Euro.
Laut Architektenentwurf soll für das neue Gebäude ein Aushub bis zu vier Metern Tiefe erfolgen. Das veranlasste die Leitung des Helleum noch beim symbolischen Spatenstich um eine Unterkellerung zu bitten. „Wir brauchen dringend Lagermöglichkeiten“, erklärt Wedekind.
Das Bauamt prüfte das und sah hauptsächlich die Schwierigkeiten. Währenddessen hatte es sich mit den ausufernden Kosten des Gesamtprojekts auseinanderzusetzen und dem Scheitern seiner Ausschreibungen. Laut Baustadträtin Juliane Witt (Die Linke) wurde der Kostenrahmen inzwischen bei fünf Millionen Euro gedeckelt. „Wahrscheinlich müssen wir auf die Unterkellerung verzichten und an dieser oder jener anderen Stelle sparen“, erläutert sie. Eine Klärung soll in den ersten Wochen dieses Jahres herbeigeführt werden. Baubeginn soll in jedem Fall 2020 sein.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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