Aufregung nur wegen einer „Igelkontrolle"?
Bauzaun im Innenhof der Lily-Braun-Straße alarmiert Anwohner und Politiker

Dass das Wohnungsunternehmen Stadt und Land am Freitag, 24. Februar, einen Bauzaun im Innenhof an der Lily-Braun-Straße aufstellen ließ, erzeugte viel Aufregung im Kiez. Geplant sind dort seit Langem 150 Neubauwohnungen, verteilt auf zwei Gebäude, was jedoch parteiübergreifend und vom Bezirksamt abgelehnt wird.

Auf Nachfrage der Berliner Woche teilte Stadt und Land mit, dass dort lediglich ein genehmigungsfreier Rückschnitt der Büsche und Sträucher unter der Aufsicht eines Gutachters zur „Igelkontrolle“ stattfindet. Eine Baugenehmigung hingegen liege nicht vor. Den Bauantrag hatte Stadt und Land bereits im Mai 2022 gestellt. Eine Baugenehmigung aber lehnt das Bezirksamt ab, weil es den grünen Innenhof, dessen Grundstücksfläche Stadt und Land gehört, erhalten will.

Unterdessen haben die Abgeordneten Kristian Ronneburg (Linke), Stefan Ziller (B'90/Grüne) und Jan Lehmann (SPD) in einem Offenen Brief an Bausenator Andreas Geisel (SPD) und Stadt-und-Land-Geschäftsführer Ingo Malter appelliert, „von diesem Bauvorhaben abzurücken“. Sie befürchten, dass das Aufstellen des Bauzauns mit dem Bauvorhaben in Zusammenhang steht. In ihrem Brief erinnern sie daran, dass der Bezirk Marzahn-Hellersdorf sich eindeutig positioniert und sich für den Erhalt des grünen Innenhofs an der Lily-Braun-Straße einsetzt. „Wir finden es empörend, dass die Stadt und Land offenbar willens ist, sich darüber hinwegzusetzen und Fakten zu schaffen“, schrieben sie. Dazu schalteten sie außerdem eine Petition, die auf bwurl.de/18-0 zu finden ist.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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