Haus Babylon wird bei laufendem Betrieb saniert
Der Verein Babel hat das Interkulturelle Zentrum "Haus Babylon" zur Hälfte leergeräumt und die Außenstelle der Musikschule ist geschlossen. Die Sanierung der ehemaligen Kita kann beginnnen.
Jetzt fließen Fördermittel aus dem Förderprogramm Stadtumbau Ost in die Sanierung des Hauses. Sie kostet rund 3,8 Millionen Euro und soll 2020 abgeschlossen werden. Dabei wird auch das Haus zu einem Zentrum für Kulturelle Bildung ausgebaut.
„Endlich geht es los. Wir haben lange darauf gewartet“, sagt Mekonnen Shiferaw. Der Geschäftsführer des Vereins Babel freut sich über die Sanierung des Hauses Babylon, auf die er lange warten musste. Sein Verein ist Hauptnutzer des ehemaligen Kita-Grundstücks an der Stephan-Born-Straße 4.
Vor der Sanierung musste das ganze Haus umgeräumt werden. Das erledigten die Mitarbeiter des Vereins selbst. Immerhin gibt es insgesamt 64 Räume in dem Gebäude, vom Veranstaltungsraum bis zur Besenkammer. Saniert wird bei laufendem Betrieb. „Wir haben die von uns genutzte Fläche auf rund die Hälfte reduziert, halten aber für die Zeit der Sanierung alle Angebote aufrecht“, erläutert Shiferaw.
Der Verein betreibt seit 1992 das Haus Babylon als eine interkulturelle Begegnungstätte. Hier können sich Kinder und Jugendliche aus aller Welt, Einheimische, Migranten und Flüchtlinge treffen, spielen und auf den Außenflächen Sport treiben. Es gibt jeden Tag etwas Warmes und Gesundes zu essen sowie Angebote wie Hilfe bei den Hausaufgaben und Nachhilfeunterricht.
Darüber hinaus bietet der Verein monatlich eine Reihe von Veranstaltungen wie einen Interkulturellen Brunch oder einen Computer-Salon. Neben Projekten wie einem Interkulturellen Puppentheater gibt es Exkursionen in andere Stadtteile Berlins und auch Beratungen zum Umgang mit Behörden, für die Ausbildungs- und Arbeitssuche, etwa zum Schreiben eines Lebenslaufes. Insgesamt acht feste Mitarbeiter und zehn Ehrenamtliche halten die Arbeit im Babylon am Laufen.
Das Gebäude ist noch in seinem „Urzustand“. Seit der Schließung der Kita Anfang der 1990er Jahre wurde nichts Nennenswertes gemacht. Die Räume verströmen den Charme der späten DDR und sind abgenutzt. Technik und Ausstattung sind veraltet und dringend erneuerungsbedürftig. „Wir konnten mit unseren Möglichkeiten immer nur kleine Reparaturen durchführen“, erklärt Schiferaw.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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