Vom Leben zwischen den Häusern
Wanderausstellung zum Thema Stadtentwicklung in Dänemark

Blick in die Ausstellung „Lebenswerte Stadt – 28 x Stadtentwicklung in Dänemark“.  | Foto:  Stephan Richter
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  • Blick in die Ausstellung „Lebenswerte Stadt – 28 x Stadtentwicklung in Dänemark“.
  • Foto: Stephan Richter
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Viel Grün, genügend Spielplätze, sichere Fahrradwege, Zukunftsfähigkeit und eine gesunde Umwelt sind Punkte, die bei Bewohnern von Metropolen weit oben auf der Wunschliste stehen. Wie eine Stadt lebenswert gestaltet werden kann, ist in einer Wanderausstellung der Königlich Dänischen Botschaft in der Tourist-Info des Bezirks zu sehen.

„Lebenswerte Stadt – 28 x Stadtentwicklung Dänemark“ zeigt an eine Reihe von Beispielen aus Architektur und Stadtplanung das „Leben zwischen den Häusern“. Die Ausstellung soll zudem Diskussionsstoff liefern, etwa zu der Frage anregen, wer was für wen baut.

Seit der Epoche der Bausünden der 1960er-Jahre mit viel Platz für den Autoverkehr ist in Dänemark einiges geschehen. Ein Anstoß für die Stadtentwicklungsdebatte war ein Projekt aus dem Jahr 1969. Der Architekt Jan Gehl errichtete gemeinsam mit Gleichgesinnten über Nacht einen Spielplatz zwischen den tristen Wohnblocks eines Kopenhagener Vororts. Mit dieser urbanen Guerilla-Aktion verwies Gehl auf seine Intention – die Förderung des sozialen Miteinanders in der Stadt und das Eingehen auf die Bedürfnisse der Menschen, die in ihr wohnen. Seitdem entwickeln dänische Architekten entsprechende Leitsätze dafür, wie der gebaute Rahmen für Lebensqualität aussehen kann.

Blaue Kante und Hobbithöhlen

Die Schau zeigt, wie wichtig Korrekturen in der Stadtplanung sind, etwa dort, wo Zentren aussterben und Häfen industriell nicht mehr genutzt werden. Wie Letzteres gelingt, zeigt die Umgestaltung des Hafens von Svendborg am südfünischen Inselmeer. Dort geht es um die Anpassung an den Klimawandel und den Schutz vor Hochwasser. Gebaut werden Deiche, Schleusen und Regenwasserrinnen. Bei der Planung wurden die Bürger einbezogen. Sie wünschten sich vielfache Nutzungen für Freizeit, Sport und Kultur. Die historischen Speicherhäuser und Werfthallen sollen als maritimes Erbe erhalten bleiben. Dieser „Masterplan Blaue Kante – Blaue Zone“ ist derzeit in der Entwicklungsphase.

Zonen für Begegnungen sollen die Qualität des Lebens zwischen den Häusern erhöhen. Am Karen-Blixens-Platz auf dem Campus der Universität Kopenhagen sind gewölbte Mulden entstanden, unter deren Dächern Fahrräder Platz finden. Sie erinnern an die Hobbithöhlen aus J. R. R. Tolkiens „Herr der Ringe“. Zwischen den Mulden gibt es bepflanzte Flächen mit Nassbiotopen. Sie erhöhen die Biodiversität. Der Platz ist zudem zum Treffpunkt für Studenten geworden.

Die Ausstellung ist in sieben Themenbereiche gegliedert: "Recycelte Stadt", "Die Bürger:innen und ihre Stadt", "Freiräume und Stadtnatur", "Stadt am Wasser", "Stadt & Rad", "Die nachhaltige Stadt" sowie "Stadt & Kinder".

Die Öffnungszeiten bis 29. Februar in der Tourist-Info, Hellersdorfer Straße 159, sind montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr, sonnabends von 9 bis 15 Uhr. Der Eintritt ist frei. Weitere Infos: dein-marzahn-hellersdorf.berlin/ausstellung-lebenswerte-stadt.

Blick in die Ausstellung „Lebenswerte Stadt – 28 x Stadtentwicklung in Dänemark“.  | Foto:  Stephan Richter
Birgitte Tovberg Jensen, Entwicklerin der Ausstellung, und Paul Robin Greiner, Sprecher der Dänischen Botschaft, bei der Eröffnung. | Foto: Stephan Richter
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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