Von der Steinwüste zur Wohlfühl-Oase
Wettbewerb für die Umgestaltung des Alice-Salomon-Platzes ist entschieden
Multifunktional soll er sein, eine gute Aufenthaltsqualität bieten, ein lebendiges Zentrum darstellen – der Alice-Salomon-Platz. Jetzt steht der Siegerentwurf für die Umgestaltung fest. Im Februar hatte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt einen offenen Realisierungswettbewerb ausgelobt.
Die Teilnehmer wurden dazu aufgefordert, nicht nur Vorschläge für einen attraktiveren Aufenthalt zu machen, auch die Anpassung an den Klimawandel war ein Thema, ebenso die Multifunktionalität, die den unterschiedlichen Anforderungen als Veranstaltungs- und Aufenthaltsort gerecht werden kann.
In den Jahren 2019 und 2023 gab es mehrere Öffentlichkeitsbeteiligungen, um Ideen und Vorschläge der Anliegerinnen und Anlieger zu sammeln. Verschiedene Gruppen konnten dabei ihre Nutzungsanforderungen und Vorstellungen zur Gestaltung des Platzes formulieren.
Insgesamt wurden 24 Arbeiten von Architekten und Stadtplanern eingereicht. Eine neunköpfige Jury entschied sich schließlich für Bruun & Möllers GmbH & Co. KG aus Hamburg als Sieger. Dafür gab es ein Preisgeld in Höhe von 28.000 Euro. Der zweite Platz ging an Schieferdecker Landschaftsarchitektur aus Dresden (17.500 Euro), der dritte an RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten aus Bonn (10.500 Euro). Es wurden auch noch zwei Anerkennungspreise in Höhe von jeweils 7000 Euro vergeben: an die Mettler Landschaftsarchitektur GmbH aus Berlin sowie an die Rehwaldt Landschaftsarchitekten aus Dresden. Die Jury empfiehlt der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen einstimmig, die Arbeit vom Büro Bruun & Möllers umzusetzen.
Mehr Grün, mehr Aufenthaltsqualität
„Es freut uns besonders, dass wir einen Siegerentwurf auswählen konnten, der für unsere Bürgerinnen und Bürger spürbare Verbesserungen – mehr Grün, mehr Schatten und mehr Aufenthaltsqualität – auf den Platz bringt und der auch umsetzbar ist“, sagten Bürgermeisterin Nadja Zivkovic und Stadtentwicklungsstadträtin Heike Wessoly (beide CDU). Beide waren Sachpreisrichterinnen im Verfahren und zeigten sich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt erklärte: „Der zentrale Platz von Hellersdorf wurde in der Aufbruchsphase nach der Wiedervereinigung nach dem Vorbild der steinernen Stadt gestaltet.“ Deshalb seien die Anforderungen – die Klimaanpassung und mehr Aufenthaltsqualität – Voraussetzungen für die Entwürfe gewesen. Die Teilnehmer des Wettbewerbs hätten sich intensiv mit der "Fragestellung einer klimagerechten, nachhaltigen und dem menschlichen Maßstab gerechten Gestaltung auseinandergesetzt", betonte Maren Brakebusch, Vorsitzende des Preisgerichts. So seien 24 diskussionswürdige Ansätze entstanden.
Die Umsetzung der Maßnahme ist ab dem Jahr 2026 geplant. Die Finanzierung erfolgt in einem ersten Abschnitt über das Berliner Plätzeprogramm. Die Umgestaltung der Straßenräume soll im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten und politischen Beschlüsse zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
Alle Wettbewerbsbeiträge werden vom 5. bis 16. August im Bezirklichen Informationszentrum (BIZ), Hellersdorfer Straße 159, zu sehen sein. Die Öffnungszeiten sind montags bis sonnabends von 9 bis 17 Uhr. Der Zugang ist barrierefrei.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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