Bildungshaus am Kienberg wurde eröffnet
Die Volkshochschule Marzahn-Hellersdorf eröffnet dritten Standort am Kummerower Ring 44

Das Bildungshaus am Kienberg bietet Tanz-, Kunst- und Ernährungskurse an. Den Schwerpunkt bilden allerdings Alphabetisierungskurse für Erwachsene. | Foto:  Philipp Hartmann
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  • Das Bildungshaus am Kienberg bietet Tanz-, Kunst- und Ernährungskurse an. Den Schwerpunkt bilden allerdings Alphabetisierungskurse für Erwachsene.
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Die Volkshochschule Marzahn-Hellersdorf (VHS) hat jetzt eine neue Zweigstelle unter dem Namen „Bildungshaus am Kienberg“ eröffnet. In dem Gebäude am Kummerower Ring 44 befand sich zuvor die Jugendkunstschule, die in das sanierte Kulturforum Hellersdorf gezogen ist.

Neben dem Hauptsitz an der Mark-Twain-Straße 27 und dem Kunsthaus Flora in der Florastraße 113 in Mahlsdorf hat die VHS damit einen dritten Standort. „Eine wohnortnahe Versorgung ist für die Bürger wichtig“, erklärt VHS-Leiter Maik Neudorf (44) und hofft, mit den VHS-Bildungsangeboten noch mehr Bürger zu erreichen.

In der neuen Zweigstelle gibt es unter anderem einen Kunstraum für Kurse wie Glasmalerei und Zeichnen im Erdgeschoss. Dort befindet sich auch eine kleine Küche. Im Obergeschoss finden Kurse in Orientalischem Tanz, Discofox und Theaterspiel statt.

Der Fokus des Bildungshauses liegt jedoch auf den Alphabetisierungskursen. Deshalb wurde die offizielle Eröffnung auch auf den Weltalphabetisierungstag am 8. September gelegt. Dafür steht ein noch zu renovierender Seminarraum zur Verfügung.

Seit 2017 leitet Maik Neudorf die Volkshochschule Marzahn-Hellersdorf. Mit der Übernahme des Gebäudes im Kummerower Ring 44 als neue Zweigstelle hofft er darauf, noch mehr Bürger zu erreichen. | Foto: Philipp Hartmann
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Weltweit sollen 750 Millionen Menschen nicht richtig lesen und schreiben können. In Deutschland sind es 6,2 Millionen, rund zwölf Prozent der Erwerbstätigen. Laut Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Linke) ist davon auszugehen, dass in Marzahn-Hellersdorf mehr als 21 000 „gering literarisierte“ Menschen leben. In der VHS werden deshalb seit vielen Jahren Lese- und Schreibkurse für Erwachsene mit und ohne Migrationshintergrund angeboten.

Die Schwierigkeit besteht darin, diese Menschen überhaupt zu erreichen, denn über Flyer oder Internetseiten funktioniert das nicht. „Wir versuchen es über Multiplikatoren“, sagt Maik Neudorf – und meint damit Menschen, die Betroffene kennen und ihnen von den Angeboten erzählen. Hinzu kommt, dass sich Personen, die nicht lesen und schreiben können, oft dafür schämen. So hat der VHS-Leiter beispielsweise die Erfahrung gemacht, dass immer wieder Bürger aus Lichtenberg in den Nachbarbezirk kommen. „Weil sie Angst haben, dass sonst jemand davon erfährt“, wie er berichtet.

Maik Neudorf koordiniert außerdem für sechs Berliner Volkshochschulen das Projekt „AGiL – Alphabetisierung und Grundbildung in Lernhäusern der Berliner Volkshochschulen“ (https://bwurl.de/177h), das nun am Kummerower Ring durchgeführt wird. Gefördert wird es aus dem Europäischen Sozialfonds.

Fertig ist das Bildungshaus am Kienberg mit der Einweihung noch nicht. Einige kleinere Reparaturen stehen an. Die mit Graffiti besprühte Fassade soll auch irgendwann noch neu gestrichen werden. Weiterbildungsstadträtin Juliane Witt (Linke) will zudem dafür sorgen, dass der Zaun zum benachbarten Haus Kompass, ein Treffpunkt für die Menschen im Kiez, in Zukunft geöffnet wird. Beiden Einrichtungen soll somit die Zusammenarbeit erleichtert werden. Darüber hinaus sollen die Hans-Werner-Henze-Musikschule und die Jugendkunstschule Räume des Bildungshauses nutzen.

Alle Standorte der VHS sowie Kurse sind auf www.berlin.de/vhs/volkshochschulen/marzahn-hellersdorf/unterrichtsorte zu finden.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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