Hilferuf der Eltern der Mozart-Schule
Hellersdorf. Die Eltern der Mozart-Gemeinschaftsschule haben Ende Januar einen Brandbrief an das Bezirksamt geschickt. Darin schildern sie Gewalt, Disziplinlosigkeit, rüdes Verhalten und beklagen die Ohnmacht der Lehrer.
All diese Phänomene seien seit Langem in der Schule an der Tagesordnung. Die Schulaufsicht sei auch schon vor Monaten informiert worden, sagt der Schulelternsprecher der Mozart-Schule, Francesco Malo, der den Brief auch an die Presse weiterleitete. „Es ist aber nichts unternommen worden“, sagt Francesco Malo.
Eine Mutter berichtet in dem Schreiben, dass ihre Tochter nicht mehr zur Schule möchte, weil es von älteren Schülern bedroht wurde. Auch schon die jüngeren Schüler gehen gewaltsam aufeinander los, treten einander während der Pausen in den Bauch oder zücken schon mal ein Messer. Lehrer werden ignoriert oder auch bedroht und beleidigt. Wenn es zur Stunde klingelt, wird so weitergemacht, gelärmt und gealbert. Schüler verlassen während des Unterrichts einfach den Raum. Ranzen und andere Utensilien fliegen aus geöffneten Fenstern. Besonders schlimm soll es bei den dritten Klassen sein.
Warum Schulleitung und Behörden die Zustände an der Schule unter der Decke gehalten haben und halten konnten, bleibt zunächst rätselhaft. Die Bildungsverwaltung verweist auf bereits in die Wege geleitete Maßnahmen und kündigt weitere an. „Wir sind an dem Thema dran“, erklärt Beate Stoffers, Pressesprecherin der Bildungsverwaltung auf Nachfrage der Berliner Woche. Seit Kurzem gebe es in der Schule ein Krisenteam. Zwei Lehrer werden zu Trainern ausgebildet, die andere Lehrer schulen sollen, um mit Gewaltsituationen zurechtzukommen. Lehrer, die besondere Schwierigkeiten hatten, werden anders eingesetzt. Die Kompetenzen innerhalb der Schulleitung wurden neu geregelt und die Grundstufenleitung bekommt eine besondere Beratung durch externe Fachleute. Stoffers kündigt zudem die Bildung eines Runden Tisches an.
Auch Bürgermeister und Schulstadtrat Stefan Komoß (SPD) hält einen Runden Tisch für notwendig. Der Bezirk, die Senatsbildungsverwaltung, Schule und Eltern sollten daran teilnehmen. Die Gesamtelternvertretung wird am 16. Februar mit Vertretern der Schulleitung und Politikern über die Problemen an der Schule sprechen. Die Schulaufsicht hat eine Teilnahme bislang abgelehnt. hari
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.