Stillstand nach symbolischem Spatenstich vor zwei Jahren
Jugendforscherzentrum vor dem Aus?
Das Jugendforscherzentrum soll das Helleum auch zu einem Leuchtturm für die naturwissenschaftliche Bildung von Oberschülern machen. Doch nun steht das Bauprojekt erneut auf dem Prüfstand, wenn nicht auf der Kippe.
Hartmut Wedekind hat als Professor an der Alice Salomon Hochschule das Helleum als Forscherzentrum für den Nachwuchs konzipiert und aufgebaut und hat bis heute die pädagogische Leitung inne. Die Erweiterung des Kinderforscherzentrums um einen Bau für die Oberstufe sollte seine Arbeit nach dem Übergang ins Rentenalter krönen. Nun steht es zwei Jahre nach dem ersten, aber nur symbolisch gebliebenen Spatenstich möglicherweise vor dem Aus.
Bürgermeisterin Dagmar Pohle hat der Bezirksverordnetenversammlung in einer Zwischeninformation unterrichtet, dass der tatsächliche Baubeginn für das sogenannte Helleum II nicht mehr in diesem Jahr, sondern frühestens 2021 möglich ist. Die Planungen müssten neu aufgenommen werden, jetzt mit einem Keller.
Im Helleum I, dem Kinderforscherzentrum, herrscht seit seiner Eröffnung im Jahr 2012 Platzmangel. Derzeit sind für das Kinderforscherzentrum Lagerflächen im Melanchthon-Gymnasium bereitgestellt. Kisten mit Material und Technik müssen ständig hin und her transportiert werden.
Baukosten doch zu hoch
Deshalb sollte nach dem ab 2015 entwickelten Konzept ursprünglich ein Stauraum unter der vorgesehenen Treppe geschaffen werden. Im Verlauf der Bauplanungen wurde aber klar, dass das Fundament des neuen Gebäudes aus technischen Gründen vier Meter in die Erde gelegt werden muss. Damit war auch Platz für einen Keller.
Bei der Prüfung durch das Bauamt stellte sich heraus, dass die Baukosten um rund 80 000 Euro steigen würden und damit die Gesamtkosten über der magischen Grenze von fünf Millionen Euro liegen würden. Ab diesem Betrag würde die Beantragung der Fördermittel über die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung schwieriger.
Das Problem ist der Keller
Das Bauamt versuchte, die Kosten samt Keller auf unter fünf Millionen zu drücken. Vergeblich. Zuletzt plante es sogar einen Bau ohne Keller. Allerdings teilte die Bürgermeisterin der BVV in ihrem Zwischenbericht nun mit, dass die „Fördermittelstelle“ auf einen Bau mit Keller bestehe.
Wedekind versteht nicht, warum das Bauamt noch einmal Monate braucht, um das Haus mit Keller zu planen. „Die Bauunterlagen hat der Architekt schon seit Jahreswechsel fix und fertig“, erklärt er. Er fürchtet, dass durch nochmalige Verzögerungen der Spatenstich von vor zwei Jahren für immer symbolisch bleibt. Dann bliebe das schon jetzt international nachgefragte Jugendforscherzentrum Utopie und im Helleum alles beim Alten.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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