Rund 150 Schüler müssen reisen
Schulamt lagert eine Jahrgangsstufe der Kolibri-Grundschule nach Biesdorf aus
Rund 150 Kinder der Kolibri-Grundschule in Hellersdorf müssen ab kommenden Schuljahr nach Biesdorf zum Unterricht reisen. Am Dankratweg soll dann ein Schulcontainer zur Verfügung stehen. Weder Schulleitung noch Eltern der Hellersdorfer Schule sind über diese Lösung glücklich.
Die Kolibri-Grundschule hat schon lange keine Raumreserven mehr. Die ursprünglich für 350 Schüler gebaute Schule, muss seit Jahren bereits weit über 700 Schüler aufnehmen. Schon jetzt wird ein Teil der Schüler in der benachbarten privaten Sabine-Ball-Grundschule unterrichtet. Und im kommenden Schuljahr verschlimmert sich die Situation. In der ersten Jahrgangsstufe wird es erneut sechs statt der sonst üblichen vier Klassen geben. Aber nur vier Klassen in der sechsten Jahrgangsstufe verlassen die Grundschule am Ende dieses Schuljahres.
Deshalb hat die Schulleitung der Auslagerung der zweiten Jahrgangsstufe mit sechs Klassen nach Biesdorf zugestimmt – allerdings nur zähneknirschend. „Unsere Schule ist mit dieser Variante überhaupt nicht zufrieden. Dies kann nur eine Übergangslösung für die kommenden zwei Jahre sein!“, schreibt Schulleiterin Anke Peters auf der Homepage ihrer Schule.
Die Schüler der zweiten Klasse sollen in Schulcontainern am Dankratweg unterrichtet werden. Diese wurden noch bis zum Herbst von der Fuchsberg-Grundschule genutzt. Sie ist inzwischen in einen Neubau an der Straße am Habichtshorst gezogen. Die Container sind jedoch noch nicht renoviert. Inzwischen hat sich sogar Schimmel gebildet. Das Bezirksamt will die Container bis zum Juli mit neuen Fenstern und Fußböden ausstatten sowie die Innenräume sanieren. 1,3 Millionen Euro hat das Schulamt dafür vorgesehen.
Die Eltern der Kolibri-Grundschule haben jedoch noch weitere Wünsche und einen Forderungskatalog aufgestellt. Danach müsse die Filiale am Dankratweg ein eigenes Sekretariat und Budget für Sachmittel, eine funktionierende IT-Infrastruktur und zwei zusätzliche Lehrer- und Erzieherstellen erhalten. Außerdem soll es bei einer akuten Erkrankung oder einem Unfall eines Kindes ein Kontingent an Taxi-Gutscheinen für Eltern geben. Thoralf Herz, Vorsitzender der Gesamtelternvertretung: „Es scheint keine Alternative zur Auslagerung zu geben. Das darf aber nur eine Lösung für zwei Jahre sein. Etwas anderes werden wir nicht akzeptieren.“
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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