Geringe Aufklärungsquote
Nur jede fünfte Brandstiftung zwischen Juli und Oktober wurde bisher aufgeklärt

Brandstiftungen haben in den zurückliegenden Monaten die Bewohner der Großsiedlung aufgeschreckt. Bei den Ermittlungen tappt die Polizei in vielen Fällen nach wie vor im Dunkeln.

Die Ziele der Brandstiftungen sind dabei sehr unterschiedlich. Gleich mehrmals musste die Feuerwehr am Sonnabend, 28. Oktober, in den Abendstunden Brände löschen. Zunächst zündeten gegen 21.50 Uhr ein oder mehrere Täter am Auerbacher Ring einen Pkw an. Nur 20 Minuten später entdeckte ein Mieter eines Hauses an der Schneeberger Straße im Keller einen in Flammen stehenden Kinderwagen sowie einen brennenden Holzverschlag. Gegen 22.30 Uhr brannte in der Carola-Neher-Straße der Radkasten eines weiteren Pkw. Zum Glück kam bei keiner der drei Brandstiftungen in dieser Nacht ein Mensch zu Schaden.

Wenige Tage zuvor stand in der Nacht zu Mittwoch, 24. Oktober, ein Kellerraum eines Hauses an der Alten Hellersdorfer Straße in Flammen. Ein Mitarbeiter der von Mietern alarmierten Feuerwehr erlitt eine Rauchgasvergiftung. Der Brand konnte gelöscht werden, zahlreiche Versorgungsleitungen wurden aber zerstört. Ein 26-Jähriger wurde zunächst festgenommen, weil er sich während der Löscharbeiten auffallend nervös verhielt. Der Tatverdacht gegen den Mann konnte bei den weiteren Ermittlungen jedoch nicht erhärtet werden, sodass dieser wieder freigelassen wurde.

Die Zahl der Brandstiftungen schnellte mit Beginn des Sommers in die Höhe. Von Juli bis Ende Oktober registrierte die Polizei in Hellersdorf insgesamt 53 vorsätzliche Brandstiftungen. Davon konnten bisher nur insgesamt elf aufgeklärt werden. Bei 42 fehlt von den Tätern noch jede Spur. 39 Mal brannten Abfall- oder Mülltonnen. In zehn Fällen konnte die Polizei die Täter ermitteln. Es gab sechs Brandstiftungen an oder in Häusern, von denen eine aufgeklärt wurde.

Die Polizei hat weder ein einheitliches Bild noch klare Hinweise auf bestimmte Täterprofile. „Die Vielzahl der Taten und die unterschiedlichen Vorgehensweisen lassen kaum Zusammenhänge erkennen“, erklärt ein Pressesprecher der Polizei. So zündeten zwei strafunmündige Kinder einen Container an. In einem anderen Fall hatten drei Jugendliche durch ein Lagerfeuer eine Grünanlage in Brand gesetzt. Zumindestens eine Serie von neun Autobränden konnte aufgeklärt werden und einem Täter nachgewiesen werden.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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