Hellersdorf. Pampa bedeutet soviel wie subtropische Grassteppe. Subtropisch ist das Berliner Wetter nicht, als Grassteppe könnte die Freifläche am U-Bahnhof Cottbusser Platz aber glatt durchgehen. Nun ist sie seit dem 18. September ein grünes Aktionsfeld.
Denn Künstler stellen ihre Werke im Rahmen des internationalen Kunstwettbewerbes „Mitte in der Pampa“ aus. Sie haben Arbeiten entwickelt, die einen Bezug zu den U-Bahnlinien U5 und U55 zwischen Hauptbahnhof und Cottbusser Platz haben, die aber auch gesellschaftspolitische Verhältnisse zwischen dem Zentrum der Stadt und ihrer Peripherie deutlich machen.
Vom 1. bis 10. September können alle Wettbewerbsarbeiten in der „station urbaner kulturen“ am Cecilienplatz 5 am U-Bahnhof Kaulsdorf Nord besichtigt werden. Die Künstler kommen aus Berlin, Paris, New York und Vancouver.
Vom 18. September 2016 bis Oktober 2017 begleitet in diesem Kontext die Installation „A Migrants's Journey“ der Kanadierin Elizabeth Wood auf dem U-Bahnhof Cottbusser Platz die Fahrgäste. Das Aufsichtshäuschen wird beklebt mit Textauszügen aus einem von Wilhelm Müller 1828 geschriebenen Liederzyklus. Sie ergeben eine Erzählung, die Erlebnisse eines Migranten beschreiben, der angefeindet wird: "Fremd bin ich eingezogen, Was fragen sie nach meinen Schmerzen?"
„Mitte in der Pampa“ gehört zur Aktion „Kunst im Untergrund“. Sie begann 1958 auf dem Bahnsteig der Linie U2 im U-Bahnhof Alexanderplatz. Bis 2008 gab es unter der Trägerschaft der neuen Gesellschaft für bildende Kunst ngbk Wettbewerbe nach dem Motto „Kunst statt Werbung“, die Ergebnisse waren auf Werbeflächen und Bahnsteigen zu sehen. Dann eroberte der Kommerz die Bahnhöfe. Nach langem Hin und Her entschied man sich für einen Wettbewerb ohne festen U-Bahnhof. Es entstand eine Zusammenarbeit mit der BVG. Die Aktion in Hellersdorf wird vom Kulturamt des Bezirks fachlich unterstützt, der auch die Fläche zur Verfügung stellte.
Zur Geschichte der Kunstaktion hat die ngbk ein Buch herausgebracht mit dem Titel „Was ist draußen? Kunst im Untergrund zwischen Hönow und Tierpark“, bestellbar bei ihr für 18 Euro. ReF
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