Kino "Die Kiste" stellt Technik vollständig auf digital um

Im digitalen Zeitalter angekommen. Katrin Stein bereitet am Bildschirm den Neustart des Kinos in der Kiste vor. | Foto: hari
  • Im digitalen Zeitalter angekommen. Katrin Stein bereitet am Bildschirm den Neustart des Kinos in der Kiste vor.
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Hellersdorf. Die dürren Film-Zeiten in der Kiste sind vorüber. Das Kino kann ab April wieder ein volles Programm bieten.

Steinstatt e.V., der Förderverein des Kulturzentrums in der Heidenauer Straße, hat im Verlaufe des März die "Digitalisierung" des Kinos geschafft. Damit ist wieder der Zugang zu den Angeboten aller Filmverleiher in Deutschland frei.

Das war nicht selbstverständlich, denn der Verein musste die Umstellung des kleinen Programmkinos auf die neue digitale Technik weitgehend allein schultern. Es löste das Finanzierungsproblem unter anderem aus der eigenen schmalen Vereinskasse und dank Spenden von Kiste-Fans.

Die vollständige Umstellung des Filmverleihs auf Festplatten stellt alle kleinen Kinos in Deutschland vor große Probleme. Bis zum vergangenen Jahr konnte noch teilweise mit der alten 35-Millimeter -Technik gearbeitet werden oder konnten über Blueray und Beamer Filmvorführungen stattfinden. Der Bund gab den Programmkinos zwar eine Förderung für die Umstellung, das Kino in der Kiste erfüllte jedoch nicht die Förderbedingungen. Das Kino konnte die für die Förderung verlangte Zahl von Besuchern in den drei Jahren von 2011 bis 2013 nicht vorweisen. Die geringere Besucherzahl hängt mit der Schließung der Kiste ausgerechnet von Herbst 2009 bis Ende 2011 wegen der Sanierung des Hauses zusammen. Eine Ausnahme wurde für den Verein nicht gemacht.

Die neue Technik kostet rund 55 000 Euro. Glücklicherweise sprangen der Medienboard Berlin und die Filmförderungsanstalt mit insgesamt 29 000 Euro ein. Den Rest der Kosten deckte der Verein mit einem Kredit von rund 19 000 Euro und Spenden über insgesamt 6300 Euro.

Kiste-Geschäftsführer Fred Schöner ist erleichtert. "Unser Kino ist damit gerettet", sagt er. Ohne ein besseres, aktuelleres und breiteres Programm hätte sich das kleine Kino kaum noch lange halten können. Er sieht inzwischen auch Vorteile der Umstellung. So kann er mit neuer Technik neue Filme schneller bekommen, vier bis sechs Wochen nach dem Filmstart in Deutschland, statt bisher nach acht bis zwölf Wochen.

Erst einmal ist das Kino mit Filmen wie "Fuck You Goethe" und "Blue Jasmine" in das neue digitale Zeitalter gestartet. Das Publikum hatte fast 20 Wochen nach deren Start in den deutschen Kinos in der Kiste auf sie warten müssen.

"Die Kiste", Heidenauer Straße 10, Programminfos unter www.kiste.net.
Harald Ritter / hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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