Monsterjagd erobert den Alice-Salomon-Platz
Hellersdorf. Auf dem Alice-Salomon-Platz ist das Pokémon-Fieber ausgebrochen. Mehrmals in der Woche treffen sich die Virus geplagten Mitglieder der Gruppe „Pokémon GO – Marzahn-Hellersdorf“ auf und um den Platz und machen Jagd auf die kleinen virtuellen Monster.
Jessica Beßner (27) und Denny Wepner (31) gehören zu den Gründern der Gruppe im Bezirk. Das Paar hat einen 18 Monate alten Sohn, den es im Kinderwagen oft zur Pokémonjagd mitnimmt. „Wir kommen raus und haben viel Spaß und Spannung“, sagt die Biologisch-technische Assistentin. Außerdem lerne man neue Leute kennen, die meist nett sind.
Pokémon-Spieler sind daran zu erkennen, dass sie ständig auf ihre Handys starren. Das gilt auch, wenn sie sich auf dem oder rundum des Salomon-Platzes bewegen. Das gehört zu den Reizen des Spiels: Will man Pokémons fangen, muss man ihnen schon hinterherlaufen. Haupttreffpunkt der Gruppe ist der Salomon-Platz. Aber auch der Boulevard Kastanienallee und der Cecilienplatz sind bei den Pokémons und damit bei den Pokémon-Jägern als Aufenthaltsorte sehr beliebt.
Beßner und Wepner sind quasi mit den Pokémons durch das gleichnamige Spiel von Nintendo groß geworden, das 1996 auf den Markt kam. Auch da ging es bereits um eine virtuelle Geisterjagd, die sich epedemieartig über den Globus verbreitete. Die Schöpfer entwickelten Hunderte kleiner, knuddeliger Monsterwesen, die zur Jagd freigegeben wurden.
Direkter Vorläufer von Pokémon Go ist allerdings das Spiel Ingress. Das brachte 2012 die Firma Niantic Labs auf den Markt. Hier wurde das Spielgerät durch das Handy ersetzt und die reale Umwelt mit in das Spiel einbezogen. Spielanlass war die Suche nach einer geheimnisvollen Materie auf der ganzen Welt. „Auch Ingress haben wir schon gespielt“, erzählt Wepner.
Das Pokémon Go startete Niantic am 6. Juli zunächst in den USA, Australien und Neuseeland, am 13. Juli in Deutschland. Anfang August bevölkerten die kleinen Geister schon ganz Amerika, Europa und das südliche sowie östliche Asien. Die Ausbreitung erfolgt über eine App, die sie nach dem Zufallsprinzip in die Standortdaten von Mobiltelefonen oder anderen mobilen Geräten projiziert.
Pokémon Go kann jeder spielen, der über ein solches Gerät verfügt und die App herunterlädt. „Pokémon GO –Marzahn-Hellersdorf“ nimmt nicht jeden als Mitspieler auf. „Wir schauen uns vorher bei Facebook an, wer bei uns mitmachen will“, erklärt Beßner. Anfang August gehörten der Gruppe schon über 400 Mitspieler an. hari
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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