Ein Stadtzentrum mit vielen Funktionen
Neue Ausstellung gibt umfangreichen Überblick über die Helle Mitte
„Die Helle Mitte gehört in Berlin trotz aller Kritik zu einem der bedeutendsten Bauprojekte nach dem Mauerfall und ist das Produkt sich überlagernder Bauepochen“, erklärt Dr. Oleg Peters. Der Bauhistoriker hat im Auftrag der bezirklichen Wirtschaftsförderung eine Ausstellung über das Hellersdorfer Stadtzentrum erarbeitet.
In der Schau unter dem Titel „StadTRaum Helle Mitte“ wirft Peters einen Blick zurück auf die Planungsgeschichte und auf die Entwicklungsetappen des Stadtteilzentrums Helle Mitte. Der Besucher erfährt, wie das Gebiet geplant und was gebaut wurde, was bis heute unvollendet ist und wie sich die Helle Mitte zukünftig weiterentwickeln kann. In Text und Bild beschreibt der im Bezirk bestens vernetzte Bauhistoriker die seit 1997 bestehende Helle Mitte als einen Wissenschafts-, Gesundheits-, Geschäfts-, Wohn- sowie Kultur- und Veranstaltungsort im ständigen Wandel.
Zum Zeitpunkt des politischen Umbruchs 1989/1990 habe Hellersdorf ein Ortszentrum gefehlt. Ohne dieses sei seine Weiterentwicklung zum funktionsfähigen Stadtteil undenkbar gewesen. Der Ostberliner Magistrat und der Westberliner Senat hätten deshalb damals den ersten gesamtdeutschen städtebaulichen Wettbewerb mit der Zielstellung initiiert, ein urbanes Zentrum im öffentlichen Raum zu errichten. Die Rahmenbedingungen der Entstehungszeit seien herausfordernd gewesen. „Zuerst ging ein ganzer Staat pleite, dann ging der private Investor in die Insolvenz und hinterließ ein unfertiges Zentrum“, erinnert Peters.
Heute wiederum erfülle die Helle Mitte für den Berliner Nordosten viele Funktionen. Sie ist Einzelhandels- und Dienstleistungsstandort, Politik- und Verwaltungszentrum, Bildungs- und Wissenschaftsstandort, Medizin- und Gesundheitszentrum, Freizeit- und Entertainmentstandort. Hier hat Bürgermeister Gordon Lemm sein Büro, die Alice-Salomon-Hochschule ihren Sitz und es gibt ein großes Kino, in dem 2012 mit dem „BergWerk.Berlin“ ein Indoor-Kletterpark als besondere Freizeitattraktion eröffnete. Rund 12 000 Menschen haben hier ihren Wohn- und Lebensmittelpunkt, Tendenz steigend durch große Wohnungsbauprojekte in der Gegend. Mehr als 1000 Menschen arbeiten darüber hinaus in dem Stadtteilzentrum. Inzwischen hat der Bezirk Marzahn-Hellersdorf einen Entwicklungsprozess eingeleitet, der die soziale Stabilisierung sowie die Weiterentwicklung der Infrastruktur und der öffentlichen Räume beinhaltet. Auch dieser Aspekt spielt eine Rolle in der Ausstellung, die in der Tourist-Information Marzahn-Hellersdorf zunächst bis Ende März bei freiem Eintritt zu besuchen ist.
„StadTRaum Helle Mitte“, Tourist-Info, Hellersdorfer Straße 159, Öffnungszeiten: Mo bis Fr, 9 bis 17 Uhr, Kontakt unter Telefon 700 90 66 55 oder per E-Mail an info@dein-marzahn-hellersdorf.berlin.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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