Schmierereien an Stelenfeld werden nicht mehr entfernt
Hellersdorf. Das Stelenfeld am historischen Ort „Hellwichstorp“ wird ständig mit Graffiti beschmiert. Das Grünflächenamt hat es aufgegeben, die Schmierereien zu entfernen.
Das Grünflächenamt ließ die beschmierten Stelen in den zurückliegenden Jahren zweimal gründlich reinigen. Das kostete insgesamt 1400 Euro. Gegenwärtig sind alle Stelen mit Graffiti besprüht oder anderweitig beschädigt. Der Text ist nur noch teilweise lesbar.
„Wir sehen uns finanziell nicht in der Lage, den Vandalismus an den Stelen und deren Umfeld abzuwehren oder vorzubeugen“, erklärt Christian Gräff (CDU), Stadtrat für Stadtentwicklung in einer Antwort auf eine schriftliche Anfrage aus der Bezirksverordnetenversammlung. Gereinigte Stelen seien offenkundig eine Herausforderung an die Sprayer, diese erneut zu beschmieren. Deshalb habe das Grünflächenamt seit einiger Zeit darauf verzichtet, neue Reinigungsarbeiten für die Stelen vorzunehmen oder in Auftrag zu geben.
Die Stelen stehen auf der Südseite des U-Bahnhofs Cottbusser Platz. Hier, an der Gabelung des Weges zur Carola-Neher-Straße und in den Regine-Hildebrandt-Park, war im Mittelalter das Zentrum des Dorfes „Hellwichstorp“. Vier Doppelstelen markieren den Grundriss der damaligen Dorfkirche. Der Ort wurde im 15. Jahrhundert aufgegeben, war aber namensgebend für das spätere Hellersdorf. Bei Bauarbeiten im Zuge der Entstehung der Großsiedlung wurden in den 80er-Jahren die Grundsteine der ehemaligen Kirche, Reste des Friedhofs und Spuren von Wohnhäusern entdeckt. Rund 20 Jahre später ließ der Bezirk mit EU-Fördermitteln die Stelen aus Edelstahl zur Erinnerung aufstellen. Der Platz wurde 2006 eingeweiht. In die Stahlstelen sind unter anderem Zeichnungen und Informationen über das historische „Helwichstorpp“ eingraviert.hari
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.