Hans-Joachim Fichtl setzt an Rhin-Towers blumige Akzente
"Das mache ich zu meinem Vergnügen und um die Menschen zu erfreuen", sagt der 72-Jährige. Täglich jätet oder beschneidet er die Pflanzen auf den Flächen vor den Rhin-Towers vormittags und nachmittags oder er gräbt um. Von 2000 Quadratmeter Fläche sind knapp Dreiviertel bepflanzt.
Eine Besonderheit ist, dass kaum eine Pflanze, Strauch und Baum aus dem Baumarkt oder einer Baumschule stammt. Fichtl hat fast alles per Hand gezogen, vermehrt oder aus Trieben zum Anwachsen gebracht.
Ein Beispiel ist der Thymian, der inzwischen in dem gerade fertig gewordenen Kräuterrondell gewachsen ist. Im vergangenen Jahr fiel ihm in einem Baumarkt ein abgebrochenes Zweiglein in die Hand. Er nahm es, natürlich in Absprache mit der Marktleitung, mit und setzte es auf der Fläche zwischen der Hellersdorfer Straße und der Alten Hellersdorfer Straße ein. Inzwischen sind aus dem Zweiglein 30 Thymianpflanzen geworden. Von solchen Geschichten kann Fichtl noch viele erzählen.
Der Rentner verbrachte seine Kindheit und Jugend auf einem Bauernhof in der Uckermark. "Wahrscheinlich liegt mir der Landbau in den Genen", sagt er und lächelt. Er ist Chemiker und hat unter anderem einen Betriebsteil von Berlin-Kosmetik geleitet. Seit 1987 lebt er in Berlin, seit 1994 in Hellersdorf. 2002 begann er, die Rasenflächen vor seinem Haus in der Hellersdorfer Straße ehrenamtlich als Gärtner zu betreuen. 2011 sprach ihn der Besitzer der beiden Rhin-Towers, Ramasan Bulut, an. Der Unternehmer hatte 2009 die über ein Jahrzehnt leer stehenden Punkthochhäuser gekauft und saniert. "Herr Bulut fragte mich, ob ich so etwas ähnliches auch auf seinem Grundstück machen könnte", erinnert sich Fichtl.
Es ist offen, wann Hans-Joachim Fichtl sein Gartenkunstwerk an den Rhin-Towers fertig haben wird. Fest steht, dass es spätestens schon in diesem Sommer eine Augenweide sein wird. Fichtl hat 1000 selbst gezogene Schwertlilien gepflanzt, die im Juni und Juli in 14 Farben blühen werden.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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