Sanierung oder Abriss?
Das Land Berlin prüft weitere Nutzung des leerstehenden Hauses der Gesundheit

Das ehemalige Haus der Gesundheit in der Etkar-André-Straße 8 steht seit fast zehn Jahren leer. Verschiedene Nutzungsmöglichkeiten aber auch ein Abriss und Neubau stehen im Raum. | Foto:  Philipp Hartmann
  • Das ehemalige Haus der Gesundheit in der Etkar-André-Straße 8 steht seit fast zehn Jahren leer. Verschiedene Nutzungsmöglichkeiten aber auch ein Abriss und Neubau stehen im Raum.
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Seit 2014 und damit bald einem Jahrzehnt steht das ehemalige Haus der Gesundheit in der Etkar-André-Straße 8 nun schon leer. Bis heute ist nicht geklärt, wie das Gebäude zukünftig genutzt werden soll.

Nach Auskunft von Finanzstaatssekretär Wolfgang Schyrocki prüft das Land Berlin derzeit mehrere Möglichkeiten im Hinblick auf die Nutzung des Gebäudes. Denkbar wäre demnach zum Beispiel eine Umnutzung der Immobilie als Wohnhaus, aber auch der Abriss und Neubau von Wohnungen. In beiden Fällen sei eine Einzelhandels- und Dienstleistungsnutzung im Erdgeschoss vorgesehen, teilte er auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Kristian Ronneburg mit. Von besonderer Bedeutung sei die Unterbringung medizinischer Einrichtungen. Eine weitere Variante wäre die Nutzung der Immobilie als Bürodienstgebäude, ebenfalls mit Einzelhandels- und Dienstleistungsnutzung im Erdgeschoss.

Zur Sanierung und künftigen Nutzung des Gebäudes hat es bereits Gespräche mit dem kommunalen Wohnungsunternehmen Gesobau AG gegeben. Seit 2021 liegt laut Schyrocki eine städtebauliche Studie vor, die von der Gesobau in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung und dem Bezirksamt beauftragt wurde. Die Prüfung über die endgültige Nutzung sei noch nicht abgeschlossen. Derzeit liegen auch noch keine aktuellen Kostenschätzungen vor.

In der September-Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung stellte das Bezirksamt die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie vor. Darin schlägt die beauftragte Unternehmensgruppe Obermeyer vor, dass im Falle einer Bestandssanierung und einer Aufstockung des Gebäudes Platz für 80 Wohnungen wäre. Das statische Grundgerüst der Immobilie lasse eine Aufstockung zu. Bei einem Neubau mit gestaffelten Obergeschossen wären sogar 130 Wohnungen möglich, denn dabei könnte der Grundriss des neuen Gebäudes effizienter gestaltet werden. Im Fazit der Untersuchung heißt es: „Mit unserer Machbarkeitsstudie weisen wir nach, dass die Bestandsbebauung Etkar-Andrè-Straße 8 eine Umnutzung für betreutes Wohnen im Zusammenspiel mit Flächen für ein Gesundheitsamt ermöglicht.“ Diese Umnutzung sei jedoch nur durch eine komplette Entkernung, einem Umbau und umfangreichen Sanierungsmaßnahmen realisierbar. Die Pkw-Stellplätze auf dem Grundstück könnten dort bleiben, wo sie sind, ergänzt durch Fahrradstellplätze im südlichen Teil des Grundstücks.

Das Bauwerk ist derweil in einem schlechten Zustand und aufgrund des fehlenden Brandschutzes nicht vermietbar. Auch sind aufgrund von Bau- und Vandalismusschäden einzelne Bereiche des Gebäudes nicht mehr nutzbar. Weil kein Wasser mehr genutzt wird, haben die Berliner Wasserbetriebe schon die Stilllegung des Wasseranschlusses angekündigt. Davon wäre dann aber auch die Heizstation betroffen.

Das Objekt auf einer rund 4100 Quadratmeter großen Grundstücksfläche befindet sich im Finanzvermögen des Bezirksamts und wird von der Serviceeinheit Facility Management verwaltet.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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