Der Palästinenser Saleh Eid (53) berät Flüchtlinge im "Bunten Haus"
Viele Menschen im Bezirk engagieren sich in der Flüchtlingsbetreuung. Einer von ihnen ist Saleh Eid. Der 53-Jährige Palästinenser hilft bei der Wohnungssuche.
Sie kommen meist aus Syrien oder dem Irak und sind in Unterkünften in ganz Berlin untergebracht, meist aber in Marzahn-Hellersdorf. Saleh Eid finden sie durch Mundpropaganda. Im Familientreff „Buntes Haus“ an der Hellersdorfer hat ihm der Verein „Roter Baum“ einen Raum für sein Ehrenamt zur Verfügung gestellt. Eid unterstützt Flüchtlinge nicht nur bei der Wohnungssuche. Er begleitet sie auch zur Ausländerbehörde, gibt Sprachkurse und Nachhilfeunterricht für Kinder.
Saleh Eid (53) stammt aus Palästina. Er kam 1996 nach Deutschland und lebt seit 2004 in Berlin. Bevor er nach Deutschland kam, studierte er in Jugoslawien Bauingenieurwesen. Da sein Abschluss in Deutschland nicht anerkannt wurde und er in seinem Beruf keine Arbeit fand, arbeite er zunächst in der Gastronomie. Später wandte er sich der Flüchtlingsarbeit zu.
„Es ist sicher ein Vorteil, selbst einmal als Flüchtling nach Deutschland gekommen zu sein und die Probleme genau zu kennen, die diese Menschen alltäglich begegnen“, sagt Eid. Er kennt die meisten Schritte, die Flüchtlinge gehen müssen, um in Deutschland anzukommen. „Deutschland und seine Behörden sind für Flüchtlinge zunächst völlig unverständlich“, erläutert er.
Und gerade bei der wichtigen Wohnungssuche könnten Behörden nur wenig helfen. Denn Vermieter, die Flüchtlinge akzeptieren, seien nicht ohne Weiteres zu finden. Und private Wohnungsvermittler nähmen nicht selten Vermittlungsgebühren von mehreren Tausend Euro. Zudem macht die allgemeine Wohnungsmisere in der Hauptstadt seine Arbeit nicht leichter. Nicht jeder sieht sein Engagement positiv. Dennoch haben er und „seine“ Flüchtlinge in der Hellersdorfer Promenade bisher keine Anfeindungen erlebt, allenfalls mal den einen oder anderen „blöden Spruch“ zu hören gekriegt.
Um Flüchtlingen bei der Wohnungssuche noch effektiver helfen zu können, möchte Eid stabile und verlässliche Kontakte zu den großen Wohnungsunternehmen im Bezirk aufbauen. Der Ausländerbeirat und das Bezirksamt unterstützen ihn dabei. Auch der Verein „Roter Baum“ ist mit im Boot. Er will ein Projekt zur „Flüchtlingsarbeit" ins Leben rufen, in dem Eid sein Wissen und Können einbringen kann. Der Antrag sei gestellt. Um die Finanzierung bemüht sich das Bezirksamt.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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