Gesundheitsamt fehlt es an Ärzten: Marburger Bund prangert schlechte Bezahlung an

Dem Gesundheitsamt im Bezirk fehlt eine Reihe von Ärzten, um alle Aufgaben sorgfältig zu erfüllen. Foto: hari | Foto: hari
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von Harald Ritter

Der öffentliche Gesundheitsdienst leidet massiv an einem Mangel an Mitarbeitern. Im Bezirk fehlen im Berliner Vergleich die meisten Ärzte.

Laut dem Ärzteverband Marburger Bund sind in den Berliner Gesundheitsämtern 500 Stellen, davon 55 Stellen von Ärzten nicht besetzt. „Ärzte verdienen in den Gesundheitsämtern rund 1000 Euro brutto im Monat weniger als in den Kliniken“, heißt es in der Presseerklärung des Marburger Bundes. Und das Versprechen des Berliner Senats, zumindest die Tarifunterschiede zwischen den Ärzten in den landeseigenen Kliniken und im ÖGD zu beseitigen, sei bisher nicht eingelöst.

Besonders betroffen vom Ärztemangel ist Marzahn-Hellersdorf. Laut Medienberichten fehlen im Gesundheitsamt elf Ärzte: unter anderem drei Psychiater, zwei Kinder- und Jugendpsychiater, ein Kinderarzt, ein Hygienearzt und ein Zahnarzt.

Die zuständige Gesundheitsstadträtin im Bezirk, Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke), wollte diese Zahl auf Anfrage nicht bestätigen. „Es sind aktuell acht Arztstellen nicht besetzt“, erklärt sie.

Über die Folgen des Ärztemangels im Gesundheitsamt für die Bürger wollte sich Dagmar Pohle gegenüber der Berliner Woche nicht weiter äußern. Martina Hänel, Amtsärztin von Marzahn-Hellersdorf, war da medial auskunftsfreudiger. In einem Interview der B.Z. erklärte sie, dass ihr ein Zahnarzt für die Vorsorge in Kitas und Schulen fehle. Zu einem erläuternden Gespräch mit der Berliner Woche war sie allerdings später nicht bereit.

Die Aufgabe des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) sind vielfältig. Dazu gehören die Vorsorge gegen Krankheiten und Schutzmaßnahmen bei Epidemien. Außerdem sollen die Ärzte des ÖGD die ambulante Versorgung in den Arztpraxen und die stationäre Versorgung in den Krankenhäusern ergänzen. Insbesondere zuständig ist er unter anderem für die Einschulungsuntersuchungen, die Konfliktberatung bei Schwangerschaften oder die Überwachung der Hygiene in den Krankenhäusern sowie bei der Aufklärung und Beratung zu Gesundheitsthemen allgemein.

Laut einem Sprecher von Gesundheitssenatorin Dilek Kolat (SPD), will die Senatorin den Bezirken bis Ende Februar Vorschläge machen, wie diese die Gehälter im ÖGD über Zuschläge anheben können.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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