Hoher Krankenstand im Standesamt

Marzahn-Hellersdorf. Das Standesamt des Bezirks bietet im Unterschied zu den Bürgerämtern gar keine Terminbuchungen an. Auch die Wartezeit liegt deutlich über dem Durchschnitt bei den Bürgerämtern.

Der Grund dafür liegt am hohen Krankenstand im Bereichs des Amtes für Bürgerdienste. Er liegt durchschnittlich bei bis zu 50 Prozent. „Eine Erklärung haben wir nicht“, sagt Adolf Herbst, Leiter des Amtes für Bürgerdienste. An dem hohen Krankenstand ließe sich auch ohne Weiteres kaum etwas ändern. Niemand könne wegen längerer Krankheit oder häufigeren Krankseins versetzt werden.

Das Standesamt hat sechs Beschäftigte. Um die Personaldecke zu verbreitern, wurde Anfang des Jahres eine Mitarbeiterin aus dem Stabsbereich des Amtsleiters für die Arbeit qualifiziert und vorübergehend im Standesamt eingesetzt. Anfang Oktober wurde seitens des Senats zusätzlich eine Regierungsinspektorin zur Verfügung gestellt. Diese muss aber erst noch für die Arbeit qualifiziert werden.

Marzahn-Hellersdorf hatte wie auch andere Bezirke in Erwartung der Ehe für alle den Senat um Verstärkung fürs Standesamt gebeten. Das Recht für schwule und lesbische Paare, eine Ehe zu schließen, trat am 1. Oktober in Kraft. Der Andrang solcher Paare auf Eheschließung oder Umwandlung ihrer bisherigen Lebenspartnerschaft hält sich aber in Grenzen. Bis Anfang November lagen 15 Anträge vor.

Im Bezirk wurden im vergangenen Jahr 743 Ehen geschlossen. Das entspricht dem langjährigen Durchschnitt. Die Standesämter sind aber nicht nur für die Schließung von Ehen zuständig. Sie beurkunden Geburten und Sterbefälle und klären namensrechtliche Fragen. hari

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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