Hubert Götz aus Lauingen wurde für seine Verdienste um die Städtepartnerschaft geehrt
Hubert Götz aus Lauingen wurde von der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) mit einer Urkunde ausgezeichnet. Diese erhielt er für seinen langjährigen ehrenamtlichen Einsatz für die Städtepartnerschaft zwischen Lauingen und dem Bezirk Marzahn Hellersdorf. Mit Götz sprach Berliner-Woche-Reporter Harald Ritter.
Herr Götz, was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung durch die BVV?
Hubert Götz: Mit dem Bezirk bin ich inzwischen so viele Jahre verbunden, dass er für mich zu einer zweiten Heimat geworden ist. Auch außerhalb meiner Tätigkeit für den Städtepartnerschaftsverein bin ich oft und gern hier und habe hier viele Freunde. Übrigens bin ich inzwischen auch Mitglied des Städtepartnerschaftsvereins Marzahn-Hellersdorf.
Können Sie uns verraten, wie es dazu kam?
Hubert Götz: In Berlin war ich zum ersten mal 1977. Das war eine Studienreise. Das Erlebnis in einer geteilten Stadt hat mich nicht wieder losgelassen. Wenig später wurde ich Mitglied des Bundes der Berliner, ursprünglich eine Vereinigung ehemaliger Berliner. Von da an war ich öfter in der Stadt, auch im Osten.
Auch in Marzahn oder Hellersdorf?
Hubert Götz: Nicht gleich. 1988 lernte ich in Köpenick einen Gastwirt kennen. Wir schwadronierten darüber, wann die Ostdeutschen auch mal in die Bundesrepublik reisen könnten. Von da stellte sich ein Kontakt zur Betriebssportgemeinschaft der HO Marzahn her. Deren Mannschaft kam im Herbst 89 dann zu einem Fußballturnier nach Lauingen.
Wie kam es zu der Städtepartnerschaft?
Hubert Götz: Auch nicht gleich. Wir bauten schrittweise unsere Kontakte im sportlichen und kulturellen Bereich aus. Es gab gegenseitige Besuche von Gruppen zu Veranstaltungen. Als 1996 eine Delegation des Bezirks mit dem damaligen Marzahner Bürgermeister Harald Buttler bei uns zu Besuch war, wurde über eine Städtepartnerschaft gesprochen. Den Vertrag darüber schlossen wir 1999 ab.
Wie ging das, CSU-Politiker und die Hochburg der PDS in Berlin?
Hubert Götz: Im Moment haben wir einen SPD-Bürgermeister. Aber natürlich musste sich das damals erst einspielen. Neugier war am Anfang da, aber auch Interesse, den anderen zu verstehen. Das war, so mein Eindruck, auf beiden Seiten vorhanden. Die Menschen hatten miteinander sowieso nie Probleme.
Hat das oft schlechte Image des Bezirks gelegentlich eine Rolle gespielt?
Hubert Götz: Nein. Wir kennen den Bezirk. Wir wissen, dass die meisten Bewohner gern hier leben und das mit guten Gründen.
Worauf führen Sie das anhaltende schlechte Image von Marzahn-Hellersdorf zurück?
Hubert Götz: Offen gestanden, ist mir das auch ein Rätsel. Vielleicht spielen bestimmte Dinge wie schon in den 1990er Jahren die Reaktion eines Teils der Bevölkerung auf Flüchtlinge oder Erscheinungen wie die vietnamesische Zigarettenmafia oder der im Westen etwas verpönte Plattenbau eine Rolle. Das wird ja auch von den Medien immer wieder aufgewärmt.
Was waren 2017 die wichtigsten Städtepartnerschaftsaktivitäten?
Hubert Götz: Der Hellersdorfer Volleyball-Club hat an einem Turnier in Lauingen teilgenommen und wieder einmal gewonnen, die Marzahner Promenadenmischung war auf Gastspielreise in Lauingen und wir haben unsere alljährliche Radtour in und um Berlin durchgeführt. Daran haben auch zahlreiche Freunde aus dem Bezirk teilgenommen.
Und was ist im Jahr 2018 zu erwarten?
Hubert Götz: Da wollen wir die Zusammenarbeit zwischen den Volkshochschulen verstärken. Gemeinsame Veranstaltungen sind geplant.
Könnten Sie sich vorstellen, nach Marzahn-Hellersdorf zu ziehen? Und wenn ja, wohin?
Hubert Götz: Momentan wohne ich in Augsburg. In Marzahn-Hellersdorf wäre meine erste Wahl ein Platz irgendwo in der Nähe der Gärten der Welt.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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