Bezirksamt überdenkt Standort des Rathauses
Das Rathaus am Alice-Salomon-Platz wird nicht besonders geschätzt. Es hat wenig Repräsentatives und ist schmucklos in den Büro- und Geschäftskomplex eingebunden. Wenn man das Rathausschild entfernen würde, fiele es als besonderer Gebäudeteil gar nicht auf. Schon der Zugang ist zu eng, die Wege zu den Büros verwinkelt und der "Rathaussaal", war schon als Sitzungssaal für die Bezirksverordnetenversammlung Hellersdorf eine Nummer zu klein. Bisher hat das Bezirksamt an dem Gebäude festgehalten, um auch etwas für den Standort Helle Mitte zu tun. Doch der Bezirk verfügt über insgesamt 7000 Quadratmeter eigene Büroflächen, die leer stehen.
Die Mietkosten für das Rathaus muss der Bezirk zusätzlich schultern und hat auch noch das alte Rathaus in Marzahn am Hals. "Bevor die Frage der Sanierung des alten Rathauses am Helene-Weigel-Platzes nicht geklärt ist, wird das Bezirksamt keine Entscheidung zur Hellen Mitte fällen", erklärt Stadtentwicklungsstadtrat Christian Gräff (CDU).
Das Gebäude wurde am 15. April 1998 mit einer großen Feier als Rathaus Hellersdorf in Helle Mitte eröffnet. 2017 läuft die Vertragsbindung mit dem Vermieter aus. Dieser hat dem Bezirksamt im vergangenen Jahr angeboten, einen nennenswerten Mietnachlass zu gewähren, wenn es den Mietvertrag vorfristig verlängert. Das Bezirksamt hat dieses Angebot abgelehnt.
Die Entscheidung, das Rathaus in der Hellen Mitte anzusiedeln, wurde vom damaligen Finanzsenator Elmar Pieroth (CDU) gefällt. Pieroth wollte das neu entstehende Zentrum des Bezirks Hellersdorf und die Planungen der MEGA AG damit unterstützen.
Im Zuge der Fusion von Hellersdorf und Marzahn 2001 wurde erneut über den Standort des Rathauses dabattiert. Damals entschied das Bezirksamt, dass aus Kostengründen das Rathaus von Marzahn-Hellersdorf in Helle Mitte bleiben solle. "Wir haben einen langfristigen Mietvertrag", hieß es damals.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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