Frauenkunstkarawane eröffnet Ausstellung in der VHS
Hellersdorf. Auch Künstlerinnen brauchen Unternehmergeist. Und als einzelne Künstlerin in Berlin zu bestehen ist kein leichtes Unternehmen. Also schlossen sich 2010 Frauen zu einer Gruppe zusammen und vermarkten ihre Werke seither gemeinsam. Sie schmücken ab sofort die Wände der VHS.
Es ist nicht lange her, da war ein Kunstzirkel nur für Frauen ein frommer Wunsch. "Kunst ist immer noch männlich dominiert. Jetzt wollen wir die Kunst von Frauen in der Öffentlichkeit präsenter machen", erklärt Karin Feige. Im Namen des Frauenzentrums "Hafen" half sie dabei, zunächst drei Frauen das Rüstzeug für die Kreativwirtschaft mitzugeben. Inzwischen sind sie zu zehnt und ziehen von einer Vernissage zur anderen - auch jenseits von Berlin.Gesponsert vom örtlichen Wirtschaftskreis Marzahn-Hellersdorf stellt die "Frauenkunstkarawane" jetzt wieder einmal im Heimatbezirk aus. Was allerdings in der Volkshochschule zu sehen ist, nennt sich "FKK light edition". Der Titel der Ausstellung ist eine Anspielung darauf, dass lediglich sechs der zehn Künstlerinnen an der Schau mitwirkten. Umso mehr kommt die eigene Note, die thematische Vielfalt und die unterschiedlichen Herangehensweisen und Techniken einer jeden Malerin zum Tragen.
Ins Auge sticht Andrea Srokes stimmungsvolles Bildnis einer fahrradschiebenden Dame am Zeughaus, wo Sroke auf ihrem Marktstand öfters Werke verkauft. Antje Püpke hingegen setzt auf überspitzte Illustrationen der Wirklichkeit - etwa des Unfallkrankenhauses Marzahn. Neben dem roten Mauerwerk, das Püpke als beklemmend empfindet, tut sich hoffnungsvoll ein blauer Himmel auf. Skurril wirken dabei die Zigaretten paffende Patienten an den Fenstern und der Bollerwagen der Klinikgärtner im Hof.
Fernab von solchen Beobachtungen zeigt Elvira Mewes ihre liebsten Reiseziele, zum Beispiel Paris und die Insel Bornholm in einer Mixtur von Stilen, die Experimentierfreude verrät. Und der "Frauenkunstkarawane" als ganzer kommt solche Lust am Ausprobieren stets zu Gute. "Jede hat ein Auge darauf, was die anderen machen", erzählt Andrea Sroke. "Das befruchtet das eigene Werk."
Die Ausstellung in der Volkshochschule, Mark-Twain-Straße 27, ist noch bis zum 3. November von montags bis freitags von 9 bis 20 Uhr zu sehen. Ein Künstlerinnengespräch findet am 17.Oktober um 19 Uhr statt.
Thomas Schubert / tsc
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