Infoveranstaltung zum Asylbewerberheim mündete in Turbulenzen

Ein Großaufgebot an Polizei sicherte die Informationsveranstaltung zu dem Asylbewerberheim im ehemaligen Max-Reinhardt-Gymnasium. | Foto: hari
3Bilder
  • Ein Großaufgebot an Polizei sicherte die Informationsveranstaltung zu dem Asylbewerberheim im ehemaligen Max-Reinhardt-Gymnasium.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Hellersdorf. Die Einrichtung eines Asylbewerberheims im ehemaligen Max-Reinhardt-Gymnasium ist zu einer Belastungsprobe im Stadtteil geworden. Die erste Informationsveranstaltung bereits zeigte, wie brisant das Thema ist.

Zu der Infoveranstaltung in der Klingenthaler Straße kamen mehrere Hundert Menschen. Darunter waren nehmen zahlreichen Anwohnern größere Gruppen aus der Neonazi-Szene und der linken Szene. Bei der Diskussion ging es teilweise turbulent zu. Ein Großaufgebot der Polizei sorgte dafür, das die anschließenden Demonstrationen beider Gruppen friedlich verliefen. Als Gesprächspartner hatten sich unter anderem Bürgermeister Stefan Komoß (SPD), Franz Allert, Präsident das Landesamtes für Gesundheit und Soziales, und Martin Jeske, Leiter des zuständigen Polizeiabschnitts 63, eingestellt. Komoß und vor allem Allert stellten die Grundlagen für die Entscheidung dar, in dem ehemaligen Schulgebäude in der Carola-Neher-Straße ein Asylbewerberheim einzurichten: Auf die Bundesrepublik rollt eine Welle von Asylbewerbern zu, von der Berlin besonders betroffen ist. Marzahn-Hellersdorf hat von allen Berliner Bezirken bisher die wenigsten Asylbewerber. Das ehemalige Gymnasium ist geeignet, den Flüchtlingen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.

Befürchtungen, die Asylbewerber würden Kriminalität nach sich ziehen, versuchten Allert und auch Jeske mit Argumenten zu entkräften: Bei keinem der in Berlin eingerichteten Asylbewerberheimen lässt sich ein Anwachsen der Kriminalität feststellen. Jeske versprach dennoch, dass die Polizei in Zukunft im Ortsteil mehr Streife fahren und auch den Kontaktbereichsbeamten stärker einbinden will.

Die Diskussion wurde mehrfach von Sprechchören wie "Nein zum Heim" oder "Nazis raus" unterbrochen. Bei den Fragen und Stellungnahmen, die von Anwohnern kamen, wurde jedoch eines deutlich: Viele fühlen sich von der künftigen Nachbarschaft überfordert und haben nachhaltige Ängste. Bürgermeister Komoß bekannte sich nachdrücklich zu dem Recht auf Asyl in Deutschland. Er forderte zum weiteren Dialog auf, nachdem das Asylbewerberheim in Betrieb gegangen ist. Als Eröffnungstermin nannte er den 23. Juli.

Harald Ritter / hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 568× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 407× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 523× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 56× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.