Projekt von Kids & Co ermutigt Jugendliche zum Schulabschluss

Gerome Heese (rechts) und Philipp Antony Paul arbeiten in der Praxiswerkstatt an ihrem Modell eines Karussells. | Foto: KT
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Hellersdorf. Das Prunkstück in der Holzwerkstatt von Kids & Co im Haus Sonneneck in Alt-Hellersdorf 29-31 ist momentan das Modell eines Karussells. Zwei Jugendliche aus der Praxiswerkstatt arbeiten seit Anfang des Jahres daran.

Gerome Heese besucht die 9. Klasse der Wolfgang-Amadeus-Mozart-Gemeinschaftsschule in Hellersdorf. Zu Beginn dieses Schuljahres waren seine Leistungen so schlecht, dass ein erfolgreicher Abschluss der 10. Klasse nicht mehr möglich schien. "Ich hatte einfach keinen Bock mehr auf Schule", sagt der 16-jährige freimütig. In diesem Moment schleuste ihn die Schule in das Projekt "Praxis lernen" des Vereins Kids & Co.

An diesem Projekt sind fünf Schulen des Bezirks beteiligt. Schüler der 9. Klasse und 10 Klasse arbeiten an zwei Tagen in der Woche in einer der Werkstätten von Kids & Co, an den anderen drei Tagen gehen sie zur Schule. Ziel ist es, Schülern wie Gerome einen anderen Zugang zu Bildung zu ermöglichen und sie zu einem Berufsbildungsabschluss zu führen.

Nach wenigen Wochen kam Gerome mit der Idee, ein Karussell mit Gondeln, das Modell eines Break Dancers, zu bauen. Er hat Pläne gezeichnet, Einzelteile entworfen und wieder verworfen. Das Modell soll genau so funktionieren wie das richtige Fahrgeschäft auf einem Rummel.

Die Scheibe hat einen Durchmesser von 1,50 Metern. Das Modell ist rund 90 Zentimeter hoch. Von Motorkraft angetrieben drehen sich Scheibe und vier Kreuze mit den Gondeln. "Die Stromversorgung funktioniert über die Kugellager in der Mitte", erklärt Gerome Heese. "Jetzt wollen wir noch Lichtschläuche und die Kugel mit den Spiegeln in der Mitte aufbauen", erzählt der Oberschüler. Unterstützung bekommt er von seinem Klassenkameraden Philipp Antony Paul, der ebenfalls an dem Projekt von Kids & Co teilnimmt. Auch an Discomusik haben die beiden gedacht.

"Wir arbeiten hier lieber als zu pauken", sagen die beiden und fügen hinzu: "Die praktische Arbeit ist super." Auch das frühe Aufstehen und die Arbeit in der Werkstatt bereiten keine Probleme. "Hier haben wir einen festen Arbeitstag, lernen mehr und vor allem können wir handwerkliche Fähigkeiten entwickeln und ausprobieren", sagt Gerome. Auch seine schulischen Leistungen sind besser geworden, ergänzt der Leiter des Praxislernens Gerd Kokles.

Bis zum Schuljahresende wollen die Jugendlichen das Modell fertig haben. Dann soll es bei einer Schulausstellung gezeigt werden.

Klaus Tessmann / KT
Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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