Pyramide-Ausstellung schärft Blick auf DDR-Kunst
Während das antike Bildungsgut in der Westkunst nahezu verschwand, wurde es in der Ostkunst zu einem festen Bestandteil des Motivrepertoires. Die Künstler nutzten antike Motive vielfach, um gesellschaftliche Probleme aufzugreifen und sie kritisch darin zu reflektieren. Dabei kamen sie oft zu interessanten Neudeutungen der bildkräftigen antiken mythischen Geschichten. Beispielsweise Wolfgang vom Schemm wählt antike Gleichnisse auf Kriegsleid und Nachkriegsnot. Mit Sisyphos und Ikaros gestaltete Wolfgang Mattheuer Metaphern auf die moderne Industriegesellschaft und auf enttäuschte gesellschaftliche Ideale. Besonders ein großer Kreis von Künstlern der sogenannten Leipziger Schule warnte im antiken Gleichnis vor der Gefährdung der Umwelt, vor Kriegsgefahren, thematisierte Gewalt und Vereinsamung. Die Ausstellung zeigt 125 Kunstwerke von 59 ostdeutschen Künstlern und wird am Sonnabend, 6. Oktober, mit einer Vernissage um 18 Uhr eröffnet.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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