Pyramide-Ausstellung schärft Blick auf DDR-Kunst

Hellersdorf. "Vom Paris-Urteil bis zum Kassandra-Ruf" ist der Titel einer neuen Ausstellung in der Pyramide. Sie thematisiert die Verwendung antiker Mythen in der Kunst der DDR.

Während das antike Bildungsgut in der Westkunst nahezu verschwand, wurde es in der Ostkunst zu einem festen Bestandteil des Motivrepertoires. Die Künstler nutzten antike Motive vielfach, um gesellschaftliche Probleme aufzugreifen und sie kritisch darin zu reflektieren. Dabei kamen sie oft zu interessanten Neudeutungen der bildkräftigen antiken mythischen Geschichten. Beispielsweise Wolfgang vom Schemm wählt antike Gleichnisse auf Kriegsleid und Nachkriegsnot. Mit Sisyphos und Ikaros gestaltete Wolfgang Mattheuer Metaphern auf die moderne Industriegesellschaft und auf enttäuschte gesellschaftliche Ideale. Besonders ein großer Kreis von Künstlern der sogenannten Leipziger Schule warnte im antiken Gleichnis vor der Gefährdung der Umwelt, vor Kriegsgefahren, thematisierte Gewalt und Vereinsamung. Die Ausstellung zeigt 125 Kunstwerke von 59 ostdeutschen Künstlern und wird am Sonnabend, 6. Oktober, mit einer Vernissage um 18 Uhr eröffnet.

Die Schau ist vom 8. Oktober bis 14. Dezember im Ausstellungszentrum Pyramide, Riesaer Straße 94, Mo bis Fr 10-18 Uhr zu sehen. Ein Katalog zum Preis von 17 Euro stellt alle Kunstwerke mit Bild und Hintergrundinformationen vor. Führungen mit dem Kurator Kuno Schumacher finden immer mittwochs um 16 Uhr statt. Gruppen können unter 42 01 68 33 Termine vereinbaren.
Harald Ritter / hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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