Aufgefangen in den Armen der Arche
Hellersdorf. Die Arche beging Ende November in der Tangermünder Straße ihr 20-jähriges Bestehen. Das christliche Kinder- und Jugendwerk ist inzwischen eine deutschlandweit bekannte Institution.
Wer von der Arche spricht, der hat meist auch Bernd Siggelkow im Sinn. Der Pastor eröffnete am 25. November 1995 eine Suppenküche. Er gründete einen Trägerverein, um zunächst in seiner Wohnung und dann in einer ehemaligen Schule in der Tangermünder Straße Kinder zu betreuen.
Siggelkow ist nach wie vor das Gesicht der Arche. Der Gründer ist in den Medien präsent und wirbt erfolgreich für sein Hilfswerk Spenden. Heute gibt es 23 Arche-Einrichtungen in Deutschland, Polen und der Schweiz. In diesen betreuen 180 Mitarbeiter rund 4000 Kinder und Jugendliche.
Eine der Betreuerinnen und ein Arche-Gewächs ist Jacqueline Steinmetz. Die 28-Jährige aus Hellersdorf kam im Jahr 2003 erstmals mit der Arche in Berührung. „Damals war ich 16 und hatte vorher noch nie etwas von der Arche gehört“, erzählt sie. Eine Freundin gab ihr den Tipp und sie ging mit, weil sie nach einem anderen Leben suchte.
Jacqueline wuchs in einer Familie mit vier Halbgeschwistern in der Riesaer Straße auf. Mit ihrem Stiefvater verstand sie sich nicht und in der Schule lief es eher mäßig. Das Herumhängen mit den anderen Jugendlichen hatte sie satt. Sie sehnte sich nach Liebe und Verständnis.
Beides fand sie in der Arche. „Ich weiß noch wie heute, wie mich Bernd Siggelkow als Neuling mit einer herzlichen Umarmung begrüßte“, sagt sie. Schnell fand sie sich in den üblichen Arche-Alltag ein. Sie freute sich auf das tägliche gemeinsame Mittagessen, das neue Gemeinschaftsgefühl bei Spiel und Spaß.
In der Schule fehlte ihr nur ein Punkt zur Mittleren Reife. Mit dem erreichten Hauptschulabschluss war ihr eigentlicher Berufswunsch, Erzieherin zu werden, in weite Ferne gerückt. Sie bewarb sich anderthalb Jahre um Lehrstellen als Kauffrau im Einzelhandel oder Tierpflegerin oder Hotelfachfrau.
Dann half wieder die Arche. Bernd Siggelkow stellte sie ein halbes Jahr als Praktikantin ein. Danach holte sie die Mittlere Reife nach und machte sogar das Fachabitur. Sie lernte Erzieherin und wurde bei der Arche in Wedding eingestellt. Seit einem halben Jahr ist sie bei der Arche in Reinickendorf.
„In meinem Beruf bin ich glücklich“, erklärt sie. Sie hat einen Lebenspartner und wünscht sich Kinder. „Mindestens eins“, sagt Jacqueline. hari
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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