Behinderte Menschen setzen sich für andere Behinderte ein

Maik Knick plaudert mit Edeltraut Meißner in deren renovierter Küche. Knick setzt sich mit seinem Verein von Behinderten für Menschen mit Handicaps ein. | Foto: hari
  • Maik Knick plaudert mit Edeltraut Meißner in deren renovierter Küche. Knick setzt sich mit seinem Verein von Behinderten für Menschen mit Handicaps ein.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Marzahn-Hellersdorf. Der Verein "Handicap-Freund" verfolgt eine ungewöhnliche Idee: Menschen mit Behinderungen helfen anderen behinderten Menschen.

Maik Knick hatte die Idee für den Verein und sein ungewöhnliches Programm. Der 30-jährige Hellersdorfer leidet nach einem Schlaganfall verstärkt an Sprachstörungen. Er pflegte trotz seiner Handicaps seine Eltern zwei Jahre lang von 2012 bis 2014.

"Es hat mir viel Kraft gegeben, dass ich das trotz meiner eigenen Probleme schaffte", sagt er. Daraus erwuchs die Idee, dass auch Menschen mit Handicaps anderen Menschen mit Behinderungen oder gesundheitlichen Problemen helfen können. "Nicht jeder leidet an dem gleichen Problem. Wer das eine nicht kann, der kann vielleicht etwas anderes", erläutert Knick.

Er gründete im vergangenen Jahr zusammen mit einigen Bekannten den Verein "Handicap-Freund". Inzwischen hat der Verein bundesweit 18 Mitglieder. Die meisten davon leben in Berlin und Brandenburg. Alle vereint ein Gedanke: Handicap ist nicht gleich Handicap und deshalb können wir anderen helfen.

Die Hauptaktivitäten des Vereins richten sich zunächst darauf, sich bekannt zu machen und Mitstreiter zu werben. Seit dem vergangenen Jahr präsentiert sich der Verein auf unterschiedlichen Veranstaltungen und Festen in Berlin. In diesem Jahr will sich der Verein an vier verkaufsoffenen Sonntagen im Hellweg-Baumarkt in Alt-Biesdorf und im Hellersdorfer Stadtteilzentrum "Kompass" vorstellen.

In ersten Aktionen wurde das Vereinsziel mit vereinten Kräften bereits umgesetzt. Knick renovierte zusammen mit Vereinsmitgliedern in diesem Frühjahr die Wohnung von Edeltraud Meißner in Marzahn. Die 47-jährige ist mit zwei Kindern alleinerziehend und leidet seit Jahren an Rheuma sowie unterschiedlichen Tumorbildungen.

"Das hatte ich mir schon seit Jahren gewünscht, eine renovierte Wohnung", erzählt sie. Aus eigener Kraft wäre das aber nicht zu schaffen gewesen, zumal ihr auch das Geld für das Material fehlte. Zufällig ist sie mit Knicks Frau bekannt, der ihr die Hilfe des Vereins anbot.

Hilfreich waren auch Sachspenden, die Knick von dem Hellweg-Baumarkt in Biesdorf bekam. Der Markt spendete neben dem Material auch neuen Fußbodenbelag für das Wohnzimmer und eine neue Deckenlampe für den Flur. "Wir werden auf diesem Wege weitermachen und unsere Aktivitäten schrittweise ausweiten", erläutert Knick.

Der Verein "Handicap-Freunde" stellt sich als nächstes bei dem "Fest der Nachbarn" vor, das am Freitag, 29. Mai, im Stadtteilzentrum "Kompass", Kummerower Ring 42, von 14 bis 18 Uhr stattfindet. Kontakt zu Maik Knick unter 37 44 52 33.
Harald Ritter / hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 89× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 42× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 453× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.053× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.