Viertes Bürgeramt auf dem Weg
Bezirk will ehemalige Kantine in der Riesaer Straße umbauen und neu nutzen

Bis Ende Juni muss alles fertig sein, dann soll das vierte Bürgeramt in Marzahn-Hellersdorf eröffnen. Standort wird voraussichtlich eine bezirkseigene Immobilie in der Riesaer Straße sein.

Der Wunsch nach einem zusätzlichen Bürgeramt besteht schon seit Jahren. Grünes Licht gab es letztendlich Ende August 2023 mit der Ankündigung der Landesregierung, neue Bürgerämter einrichten zu wollen. Zunächst sollten sie in Marzahn-Hellersdorf und in Spandau, danach in Treptow-Köpenick und Pankow eröffnet werden.

In der Riesaer Straße 94 befand sich bis Mai 2018 eine Kantine. Seitdem stehen die Räumlichkeiten bis auf kurzfristige Zwischennutzungen leer. „Für den Standort spricht, dass wir hier im eigenen Haus bleiben, also mietfrei, was bei den aktuellen steigenden Mieten in Gewerberäumen ein entscheidender Punkt ist“, erklärt Juliane Witt (Linke), Stadträtin für Soziales und Bürgerdienste.

Am wichtigsten aber sei die bereits bestehende Verbindung zum Landesnetz der Berliner Bürgerämter. Sie war in anderen daraufhin geprüften Standorten nicht vorhanden oder nicht einzurichten. Weitere wesentliche Aspekte für die Entscheidungsfindung waren die gute Anbindung des Gebäudes in der Rigaer Straße an öffentliche Verkehrsmittel und die Barrierefreiheit. Durch die räumliche Nähe zum Sozialamt, Jugendamt und der Bezirkskasse könnten Synergieeffekte entstehen und genutzt werden, sagt Witt.

Das Bezirksamt lässt derzeit die erforderlichen baulichen Maßnahmen, die damit verbundenen Kosten sowie den Ausstattungsbedarf ermitteln. Letztlich trifft dann die Senatskanzlei die Entscheidung, ob das Bürgeramt in der Riesaer Straße eröffnen kann.

Zu neuen Bürgerämtern gehören neue Mitarbeiter: für Marzahn-Hellersdorf hat das Land zwölf Stellen bereitgestellt. Zugeteilt wurden sie im November 2023, spätestens bis zum 30. April müssen sie besetzt sein. Demnächst finden die Auswahlgespräche für die Leitung des Bürgeramtes statt, teilt Juliane Witt mit. „Wir sind optimistisch, dass die Dienstkräfte, wie vom Land gewünscht, dann auch eingestellt werden können.“

Insgesamt zeigt sich die Stadträtin zuversichtlich. Das Bürgeramt sei auf dem Weg. „Den Umbau bis zum Sommer zu schaffen, ist ambitioniert“, räumt sie zwar ein. Aber der Bezirk habe „nur“ die Aufgabe, Personal einzustellen. Alles Weitere liege nun in der Hand der Senatskanzlei.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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