Ein Dach für alle Fälle
Café auf Rädern bekommt Bauwagen hinzu

Barbara Jungnickel will mit dem Bauwagen für ihr Café auf Rädern eine sichere Unterkunft bei jedem Wetter schaffen. | Foto: hari
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Der Bollerwagen des Cafés auf Rädern hat einen großen Bruder bekommen, einen Bauwagen. Dieser soll als mobiler Treffpunkt in dem Gebiet um den Boulevard Kastanienallee dienen und das Begegnungscafé in der Nachbarschaft unabhängiger von Wind und Wetter machen.

Seit 2014 tourt Barbara Jungnickel mit einem Bollerwagen durch den Kiez um den Boulevard Kastanienallee. Darauf sind ein Klapptisch, Klappstühle, Kannen und Geschirr. Das alles wird an unterschiedlichen Orten als Einladung zum gemeinsamen Kaffeetrinken, es gibt auch Tee, aufgestellt.

Dabei sollen die Menschen aus dem Kiez miteinander ins Gespräch kommen und einander besser kennenlernen. Einsamkeit und mangelnder Kontakt mit den Nachbarn sind die größten Probleme in dem sozial problematischen Viertel, das seit 2017 ein Quartiersmanagement hat.

Die Arbeit der Mitarbeiterin der Evangelischen Kirchengemeinde Hellersdorf für das Nachbarschaftscafé wird inzwischen unter den Titel „Kommunikation auf Rädern“ aus dem Programm Soziale Stadt gefördert. Von dort erhielt sie auch die Fördermittel für einen Bauwagen, der den Bollerwagen nicht ersetzen, sondern ergänzen soll.

„Wir haben festgestellt, dass es günstig wäre, eine Unterkunft für alle Witterungsbedingungen zu haben, die sich für längere Zeit verlässlich an einem Standort befinden kann und bestimmte Öffnungszeiten hat“, erklärt Jungnickel. Außerdem ließen sich die Utensilien aus dem Bollerwagen gut und sicher in dem Bauwagen abstellen.

Nach der Ankunft des Bauwagens wurde dieser zunächst auf dem Grundstück der Evangelischen Kirchengemeinde aufgestellt. Im Juli stellte Jungnickel auch wieder ihre Klapptische und Klappstühle aus dem Bollerwagen auf und bot Getränke und Gebäck an. Erste Reaktionen auf den Bauwagen waren positiv.

„Das sieht ganz ansprechend aus“, sagte Gerhard Fuchs (71). Der Rentner war mit seinem Enkel auf einem Spaziergang unterwegs und zufällig an dem Bauwagen vorbeigekommen. „Ein Platz zum Sitzen und ein kleiner Plausch unterwegs, das ist immer gut“, erklärte er. Es sollte mehr solcher Möglichkeiten für Menschen geben, zwanglos miteinander zu reden.

Der Bauwagen hat, einschließlich der Verlegung von Elektroanschlüssen, rund 6000 Euro gekostet. Er wurde extra angefertigt, ist innen weiß und außen bunt angemalt. Geplant sind der Einbau eines kleinen Schrankes und einer klappbaren Bank sowie die Anschaffung einer Kaffeemaschine und eines Wasserkochers.

Die erste Bewährungsprobe hat der Bauwagen am 1. August zum Sommerfest auf der Wiese vor dem Flüchtlingsheim an der Maxie-Wander-Straße zu bestehen. Danach wird er zunächst auf unbestimmte Zeit an dem Rondell vor dem Weg zum Übergang vom Boulevard Kastanienallee über die U-Bahn stehen. Als Öffnungszeiten des neuen mobilen Cafés sind Mittwoch und Donnerstag von 14 bis 17 Uhr vorgesehen.

„Wir suchen noch Freiwillige, die das Café mitbetreiben wollen. Danach werden wir weitere Standorte und vielleicht auch noch weitere Öffnungszeiten festlegen“, erläutert Jungnickel. Mehr Infos auf www.cafe-auf-raedern.de.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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