Trägerverein Matilde wird 30 Jahre alt und ist wichtiger denn je
Das Frauenzentrum als Anlaufpunkt im Kiez

Das Frauenzentrum Matilde an der Stollberger Straße ist einer der wichtigsten Anlaufpunkte für Frauen im Bezirk.  | Foto: hari
3Bilder
  • Das Frauenzentrum Matilde an der Stollberger Straße ist einer der wichtigsten Anlaufpunkte für Frauen im Bezirk.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Das Frauenzentrum Matilde kann auf 30 Jahren seiner Existenz zurückblicken. In den Jahren ist es zu einem wichtigen Treffpunkt für Frauen geworden. Es hilft nicht nur, Frauen vor Gewalt zu schützen. Es ist auch einer der Akteure im Bezirk für Frauenrechte.

Der Trägerverein Matilde sieht seine Arbeit in einem weit gefassten Ansatz. In das Frauenzentrum können Frauen kommen, die Probleme beispielsweise mit Gewalt in ihrer Partnerschaft haben. „Hier können sich aber auch Frauen einfach treffen, die einmal unter sich sein und miteinander schwatzen wollen“, sagt Carola Kirschner, Projektleiterin des Frauenzentrums.

Gesundheitsberatung, Stepptanz
oder gemeinsam nähen

Zwischen diesen Möglichkeiten gibt es zahlreiche Angebote für Frauen, im Frauenzentrum ihre Freizeit zu gestalten. Das reicht von Hilfsangeboten wie Gesundheitsberatung und Spielgruppen für Mütter bis zum gemeinsamen Nähen und Stepptanz. Während der zurückliegenden Jahre sind besonders Angebote hinzugekommen, bei denen sich Frauen unterschiedlicher ethnischer und kultureller Herkunft treffen können. Das entspricht den Gegebenheiten im Viertel, in dem sich an der Carola-Neher-Straße die älteste Flüchtlingsunterkunft des Bezirks befindet.

Das Frauenzentrum ist eine Gründung aus der späten DDR. Es entstand aus einem Wohngebietsklub an der Stendaler Straße, der noch in der Bauphase zu einem Kommunikationszentrum für Frauen umkonzipiert wurde. Der Name ging aus einem Preisausschreiben hervor, inspiriert von dem Tamara-Danz-Song „Die wilde Mathilde“. Danach wurde auch der Trägerverein genannt, der am 2. März 1990 gegründet wurde.

Hilfe beim Antrag fürs Jobcenter

Die Jahrzehnte danach waren von immer neuen Herausforderungen geprägt. Ein wichtiges Feld wurde die Sozialberatung von Frauen. „Wir helfen Frauen auch, Anträge auszufüllen, etwa für das Arbeitsamt oder Jobcenter“, erklärt Sozialarbeiterin Jeanette Köber.

Eine besondere Bedeutung hat Matilde nach wie vor beim Schutz von Frauen vor Gewalt. Hier können sich Frauen über ihre Rechte aufklären und beraten lassen, wie sie sich solchen Erfahrungen entziehen und ein neues, selbstständiges Leben aufbauen können. Seit 1994 betreute der Verein auch die lange Zeit einzige Zufluchtswohnung für Frauen im Bezirk. Im Februar ist eine zweite Wohnung hinzugekommen, die ab Mai wahrscheinlich belegt werden kann. „Wir können statistisch nicht belegen, ob die Gewalt gegen Frauen zugenommen hat. Zu beobachten ist aber, dass Frauen zunehmend den Mut haben, sich an uns zu wenden“, erläutert Jana Bargmann, die solche Frauen im Frauenzentrum berät.

Mehr Angebote für jüngere Frauen

„Uns geht die Arbeit nicht aus“, erläutert Kirschner. Diese müsse aber immer wieder neu gedacht werden. „Im Moment schauen wir darauf, auch mehr jüngeren Frauen Angebote machen zu können“, ergänzt sie.

Das Frauenzentrum Matilde, Stollberger Straße 55, ist unter 56 40 02 29 erreichbar. Mehr Infos auf www.matilde-ev.de.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 281× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 583× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 561× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 984× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.