Die Retter müssen aufrüsten

Die Rettungssanitäter André Philipp (links) und Tankred Beumer vom ASB bereiten ihren neuen RTW für den Einsatz in der Feuerwache Hellersdorf vor. | Foto: hari
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Hellersdorf. Die Feuerwache der Berufsfeuerwehr im Kummerower Ring hat einen zusätzlichen Rettungswagen bekommen. Dies ist ein Schritt, um die zunehmende Zahl von Rettungseinsätzen bewältigen zu können.

Seit Jahren klagt die Berliner Feuerwehr über eine wachsende Zahl von Rettungseinsätzen. Allein von 2013 auf 2014 stieg die Zahl der Alarmierungen von fast 280 000 berlinweit auf über 333 000. Neben der Berufsfeuerwehr und den Freiwilligen Feuerwehren müssen zunehmend Rettungsorganisationen wie der Arbeiter-Samariter-Bund in den Rettungsdienst einbezogen werden.

Die zunehmende Zahl von Rettungseinsätzen bereitet besonders den Berliner Ostbezirken wie Marzahn-Hellersdorf große Probleme. Im Durchschnitt gibt es weniger Berufsfeuerwehren und die Freiwilligen Feuerwehren sind durch Rettungseinsätze stärker belastet.

Weil das Rettungsnetz großmaschig gestrickt ist, müssen die Einsatzkräfte öfter weite Wege fahren und verfehlen die Richtzeit von acht Minuten vom Alarm bis zur Ankunft am Zielort. Das kann für Menschen in einer Notsituation, in der jede Sekunde zählt, dramatische Folgen haben.

Den Anstieg der Notrufe erklären Mitarbeiter der Rettungskräfte mit einem veränderten Verhalten der Menschen. Immer öfter wird der Notruf gewählt, auch wenn die Situation des Betroffenen dies eigentlich nicht rechtfertigt. „Es gibt Fälle, da ruft bei uns einer an, weil sein Fieberthermometer kaputt ist oder weil die Batterien von seinem Herzschrittmacher leer sind“, erzählt ein Feuerwehrmann, der namentlich nicht genannt werden möchte. Andere wollen nur einfach die Wartezeit im Unfallkrankenhaus umgehen oder sich Taxikosten sparen. Dieser Mentalitätswechsel stellt die Führung der Feuerwehr vor eine große Herausforderung. „Wenn ein Notruf kommt, weiß keiner genau was Sache ist. Die Rettungskräfte müssen einfach losfahren“, sagt Frieder Kircher, Leiter der Feuerwehrdirektion Nord. Und der Feuerwehr bleibt nichts übrig, als aufzurüsten. Der neue RTW in der Wache der Berufsfeuerwehr Hellersdorf wird von einem Team der ASB betreut. Es ist der dritte RTW auf dieser Wache. Im Dezember soll ein weiterer auf der Feuerwache Marzahn in Dienst gestellt werden. hari

Die Rettungssanitäter André Philipp (links) und Tankred Beumer vom ASB bereiten ihren neuen RTW für den Einsatz in der Feuerwache Hellersdorf vor. | Foto: hari
Die Rettungssanitäter Tankred Beumer (vorn) und André Philipp sind die Besatzung des ASB-Rettungswagens in der Feuerwache Hellersdorf. | Foto: hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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