Beratung zu Ernährung, Stress und Bewegung
Im Marktplatzcenter Helle Mitte helfen Lotsen durch den Gesundheitsdschungel
Im Marktplatzcenter Helle Mitte ist am 29. September das Integrierte Gesundheitszentrum (IGZ) Marzahn-Hellersdorf eröffnet worden. Dort arbeiten jetzt Haus- und Fachärzte sowie Gesundheitsberater, Therapeuten und Sozialarbeiter gemeinsam unter einem Dach. Das IGZ soll ein Baustein zur Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung im Bezirk sein.
„Bei diesem neuartigen Projekt werden in enger Zusammenarbeit mit niedergelassenen Haus- und Fachärztinnen und -ärzte Menschen in weiterführenden Fragen beraten und begleitet, mit dem Ziel, für sich selbst die besten präventiven Maßnahmen zu finden, die zur Erhaltung ihrer Gesundheit notwendig sind“, erklärte das Bezirksamt. Die bisherige ambulante und stationäre ärztliche Versorgung könne diese Leistung nicht immer erbringen. Sie sei jedoch für viele Menschen notwendig, die sich aufgrund vielfältiger Problemlagen nicht immer zeitnah im Angebotsdschungel zurechtfinden oder Schwierigkeiten haben, die notwendigen ersten Schritte selbstständig zu gehen.
Auf Nachfrage der Berliner Woche erläuterte Gesundheitsstadtrat Gordon Lemm (SPD), dass das IGZ Beratungs- und Lotsenfunktionen anbietet. Es kooperiert demnach mit den im Marktplatzcenter bereits angesiedelten Ärzten (eine Diabetologin und ein Gastroenterologe) sowie mit allen Haus- und Fachärzten in der Hellen Mitte und der näheren Umgebung. „Marzahn-Hellersdorf ist einer der am schlechtesten versorgten Bezirke, was Haus- und auch Fachärztinnen und Fachärzte angeht. Das bekommen die Menschen im Bezirk zu spüren und stehen dann – wenn sie es geschafft haben, eine medizinische Behandlung oder Empfehlung zu erhalten – vor der weiteren Herausforderung, an den richtigen Nachsorge- und Begleitstellen anzukommen“, erklärte er.
Das IGZ verknüpfe niedrigschwellig die Menschen mit weiterführenden Angeboten. Die Kollegen im Gesundheitszentrum stünden beispielsweise bei der Vermittlung zu einem Ernährungsberater, von Angeboten der Stressreduzierung oder Bewegungsangeboten in der Umgebung hilfreich zur Seite. Sie begleiteten Menschen auch mal zu einem Arzttermin. Gordon Lemm: „Gesundheit soll nicht daran scheitern, dass die Menschen in Marzahn-Hellersdorf nicht an den Stellen ankommen, die es sehr wohl in unserem Bezirk gibt. Deshalb ist das eine wichtige Ergänzung für unsere medizinische Versorgung.“
Rund 300 000 Euro für Personal und Ausstattung des IGZ hat die Senatsgesundheitsverwaltung für dieses Jahr bereitgestellt. Im Landeshaushalt sind laut Gordon Lemm bereits Mittel ab 2024 eingeplant. Der Bezirk werde die Fortführung beantragen und das Projekt weiterentwickeln, erklärte er. Voraussichtlich Mitte Dezember soll der Landeshaushalt beschlossen werden.
Mit der Lebensnähe gGmbH hat das Bezirksamt einen freien gemeinnützigen Träger mit dem Betrieb des IGZ beauftragt. Die Arbeit wurde bereits am 1. Juni dieses Jahres aufgenommen, damals aber noch in überwiegend mobiler Form. Nun gibt es endlich auch die feste Anlaufstelle in unmittelbarer Nähe zu niedergelassenen Ärzten.
Integriertes Gesundheitszentrum (IGZ) im Marktplatzcenter Helle-Mitte, (Eingang Peter-Weiss-Gasse 1), Montag bis Freitag von 9 bis 15 Uhr, Telefon 58 90 44 11 oder E-Mail: igz@lebensnaehe.de.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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