Sachkundige Hilfe im neuen Repair-Café
Hellersdorf. Das Haus Kompass hat ein sogenanntes Repair-Café eingerichtet. Anwohner können einmal im Monat in der Werkstatt unter sachkundiger Anleitung von Fachleuten Sachen selbst reparieren oder sich dabei helfen lassen.
„Wir denken, dass eine solche Möglichkeit bei uns im Kiez besonders gefehlt hat“, sagt Kompass-Leiterin Ottilie Vonbank. Im Kiez rund um den Kummerower Ring leben viele Menschen, die sich teure Reparaturen von Geräten nicht leisten könnten und auch nicht das Geld hätten, Geräte einfach wegzuwerfen, die vom Prinzip her noch brauchbar sind. Sie können im Repair-Café kaputte Gegenstände wie Elektrogeräte, Möbel oder Fahrräder selbst reparieren.
Dabei bleiben sie nicht auf sich allein gestellt. Sie können mit anderen zusammenarbeiten und bekommen Hilfe von Freiwilligen, die etwas von Reparaturen aller Art verstehen. Nebenbei kann man einen Kaffee trinken oder einen Schwatz halten.
Einer der ersten freiwilligen Handwerksexperten ist Joachim Stevens. Der 69-Jährige lernte als junger Mann Elektriker und hat später Elektrotechnik studiert. Schon als Kind tüftelte er gern und machte kleine Erfindungen für den Hausgebrauch. Er legte zusammen mit einem Freund eine funktionierende Telefonleitung selbst und baute mit eigener Hand einen UKW-Sender.
Stevens wohnt seit 1992 in Marzahn, seit 2001 in der Martha-Arendsee-Straße. In der Berliner Woche las er von der Suche des Stadtteilzentrums nach handwerklich begabten Freiwilligen. „Eine solche Tätigkeit hat mich interessiert. Das ist mal was anderes, als allein zu Hause vor sich hinzuwerkeln“, sagt er. Deshalb mache er künftig den Weg von der Martha-Arendsee-Straße gern in den Kummerower Ring.
Stevens kann alles reparieren, vom Fahrrad bis zum Fernsehgerät. Stevens hat auch schon seinen Computer aufgerüstet. „Vieles ist leichter zu reparieren, als man denkt“, sagt er. Man brauche vor allem ein wenig Sachkenntnis, viel Verstand und das richtige Handwerkszeug sowie die richtigen Ersatzteile. Alles andere sei eine Frage des Geschicks.
Das Haus Kompass hat inzwischen aber auch einen Experten für Computertechnik. „Der kennt sich auch in Softwarefragen bestens aus“, erklärt Vonbank. Mit den beiden Freiwilligen habe das Haus Kompass die Voraussetzungen, mit dem Repair-Café an den Start zu gehen. hari
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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