Tütenpatenprojekt des Vereins „Helle Hunde“ in Hellersdorf gerät ins Stocken
Hellersdorf. Der Verein „Helle Hunde“ dehnt sein Tütenpatenprojekt auf. Es hat die Wohnungsbaugenossenschaft „Hellersdorfer Kiez“ mit ins Boot geholt. Mit dem Projekt am Boulevard Kastanienallee gibt es jedoch Probleme.
Die Wohnungen der Wohnungsbaugenossenschaft „Hellersdorfer Kiez“ liegen im Gebiet südlich der U-Bahntrasse zwischen den Bahnhöfen Hellersdorfer Straße und Louis-Lewin-Straße. Hier wurden im März die ersten Tütenspender aufgestellt. Es sind zunächst insgesamt vier, plus zwei Müllbehälter, in denen die Hundehalter die Hinterlassenschaften ihrer Lieblinge auch gleich verschwinden lassen können. „Es sollen einmal bei dieser Wohnungsgenossenschaft insgesamt 30 Tütenspender werden“, sagt Melissa Schneider. Sie ist die Projektmanagerin des Vereins für das Tütenpatenprojekt.
Der Verein „Helle Hunde“ hatte im Herbst vergangenen Jahres die ersten Tütenspender am Boulevard Kastanienallee aufgestellt. Er reagierte damit auf das im Juli 2016 in Kraft getretene neue Berliner Hundegesetz. Seitdem ist es für jeden Hundehalter Pflicht, Tüten für den Kot seiner Lieblinge beim Spazierengehen mit sich zu führen und den Kot selbst zu entsorgen. „Außerdem wollen wir etwas für die Sauberkeit in unseren Kiezen tun“, erklärt Schneider. Die Tütenpaten des Vereins kümmern sich darum, dass die Tütenspender ständig gefüllt sind.
Das Quartiersmanagement unterstützt die Aktion des Vereins. Aus Mitteln des Quartiersfonds wurden 1500 Euro bereitgestellt. Davon kaufte der Verein zehn Spender und zwei Kombinationen aus Spendern und Müllbehältern für den Boulevard sowie eine Erstausstattung der Spender mit Tüten. Die Wohnungen am Boulevard, Wege und Grünflächen gehören der Deutsche Wohnen AG. Diese stimmte dem Aufstellen der Tütenspender zu. Als der Verein im Frühjahr um finanzielle Unterstützung zum Kauf neuer Tüten bat, kam es jedoch mit der Deutsche Wohnen AG zu keiner Übereinkunft. Seitdem werden die Spender am Boulevard nicht mehr befüllt.
„Zuerst wurden wir lange hingehalten. Schließlich wurde nur eine einmalige Spende von 500 Euro angeboten“, erzählt Schneider. Ziel sei es jedoch, die Befüllung der Spender langfristig finanziell zu sichern. Julian Pinnig, Pressesprecher der Deutsche Wohnen dagegen beklagt, „dass die Kommunikation mit dem Verein als wichtige Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit sich als sehr schwierig erwies. Daher haben wir von einer finanziellen Unterstützung abgesehen.“ Der Verein hat nun Mitte Mai die Möglichkeit, beim Quartiersrat Geld für den Ankauf neuer Tüten zu beantragen.
Die „Hellersdorfer Kiez“ hat dagegen sowohl die Tütenspender und Tüten für ihr Wohngebiet finanziert und zugesagt, das Geld für die dauerhafte Befüllung der Spender mit Tüten und weitere Tütenspender zu geben. Letztere sollen nach Ablauf einer Testphase von etwa sechs Monaten schrittweise installiert werden. hari
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.