Sabeena Noor wechselt von der Elbe an die Spree
Deutsche Nationalspielerin verstärkt Cricket-Frauen des Hellersdorfer Athletik-Clubs
In der vergangenen Saison verpassten die Cricket-Frauen des Hellersdorfer Athletik-Clubs Berlin knapp den Einzug ins Halbfinale der Deutschen Meisterschaft. Das ist für diese Saison das Mindestziel. Helfen sollen bei dem ambitionierten Vorhaben drei Neuzugänge.
Eine von ihnen ist Sabeena Noor, die zum Team der Deutschen Cricket-Nationalmannschaft gehört. Sie kommt vom Team „Saxon United“ aus Dresden, wo sie seit 2019 gespielt hat. Nach ihrer Berufung ins Nationalteam absolvierte sie bereits ein Länderspiel gegen Namibia.
In ihrer Heimat Pakistan spielte Sabeena Noor bereits im Alter von sieben Jahren Cricket in einer Jungenmannschaft. Als an ihrer Universität erstmals ein Frauenteam gegründet wurde, wurde sie prompt zur Kapitänin gewählt. Eine internationale Karriere sei zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht möglich gewesen, da es in Pakistan für Frauenteams im Cricket nur Spiele zwischen Colleges und Universitäten gegeben habe.
2011 erwarb sie an der Universität den Titel Master of Science in Statistik. Fünf Jahre später kam sie nach Deutschland und arbeitete in Dresden an verschiedenen Instituten. Aus beruflichen Gründen zog sie nach Berlin.
Zur Vorbereitung auf die Bundesligasaison hat sie viermal wöchentlich trainiert. Zudem macht sie nebenbei eine Ausbildung zur Übungsleiterin und zur Schiedsrichterin. Privat spielt Sabeena Noor gern Gitarre und Tabla (ein asiatisches Musikinstrument, das aus zwei kleinen Kesseltrommeln besteht) und singt dazu.
Mit ihrem neuen Team möchte sie den Meisterschaftspokal gewinnen. Der Auftakt war vielversprechend. Am 29. April gewann der Hellersdorfer AC Berlin sein erstes Saisonspiel gegen die Indian Cricket Academy Berlin.
Mit ihren Leistungen auf dem Spielfeld will Sabeena Noor auch für Sponsoren werben. Denn während Cricket das weltweit zweitbekannteste und meistgespielte Spiel nach Fußball ist, kennen es hierzulande nur wenige. In einem sportbegeisterten Land wie Deutschland, ist sich die Nationalspielerin sicher, könne sich auch Cricket gut entwickeln.
Aktuell fehlt es aber noch an der nötigen Infrastruktur. Gegenwärtig tragen alle Berliner Cricket-Vereine ihre Spiele auf dem Maifeld im Olympiapark aus. Ohne die Förderung durch das Team „Sportbunt“ des Landessportbundes Berlin und durch das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf könnten die Cricket-Mannschaften des ACB nicht am Trainings- und Wettkampfbetrieb teilnehmen.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.