Die Wildcats sind hungrig
Neugegründeter Hellersdorfer Cheerleading-Verein will bald an Meisterschaften teilnehmen

Die Wildcats Cheerleader Berlin aus Hellersdorf haben sich im Oktober 2022 gegründet. In Zukunft wollen sie ihr Können auch bei Meisterschaften zeigen. | Foto:  Philipp Hartmann
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Mit einem kurzen Schwung hat Lisa Stark ihr rechtes Bein nach hinten hochgeworfen und hält es auf dem linken Bein stehend mit beiden Händen auf Kopfhöhe fest. So biegsam und beweglich wie die Zwölfjährige aus Hellersdorf sind zwar nicht alle „Wildcats“, doch das kann ja noch werden. Schließlich ist der Verein noch sehr jung, und es melden sich immer wieder neue Interessentinnen.

Manche bringen bereits gute körperliche Fähigkeiten mit, andere wiederum benötigen etwas mehr Training. Vorkenntnisse sind jedoch nicht erforderlich. Der Verein „Wildcats Cheerleader Berlin“, der erst seit Oktober 2022 existiert, steht prinzipiell allen Kindern und Jugendlichen offen. Mit sieben Gründungsmitgliedern ging es vor nicht einmal einem Jahr los, in Hellersdorf einen neuen Sportverein aufzubauen, in dem es ausschließlich um Cheerleading geht. Im Mittelpunkt stehen dabei Steffi Schramm und ihre 17-jährige Tochter Amelie Lucienne. Weil ein anderer Verein aufgelöst wurde, übernahm Steffi Schramm von dort gleich 13 Kinder und machte mit ihnen auf eigene Faust weiter. Aktuell gehören den Wildcats rund 40 Mitglieder in acht Teams an. Das jüngste Mitglied ist vier, das älteste 17 Jahre alt. Auch ein Junge ist darunter. Zweimal in der Woche wird in der Turnhalle der Jean-Piaget-Oberschule trainiert.

Lisa Stark hat eine gute Körperkontrolle. Bei Hebefiguren ist die 12 Jahre alte Hellersdorferin immer die Person auf dem Stunt, macht Saltos und wird von ihren Kolleginnen aufgefangen. | Foto: Philipp Hartmann
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Für den Besuch der Berliner Woche haben sich die Wildcats mächtig in Schale geworfen – lilafarbene Haarschleifen mit Pfotenabdruck und glitzernde Poms inklusive. Auf den Trainingsshirts prangt eine fauchende Wildkatze. „Das Logo hat eine Bekannte für mich entworfen. Für das Lila hat sich meine Tochter entschieden“, erzählt Steffi Schramm. Damit könne sie gut leben, denn das sei ihre Lieblingsfarbe. So martialisch wie das Logo der Wildcats geht es beim Training allerdings nicht zu. Statt Aggressivität steht hier der Teamgeist im Fokus. „Das Team ist ganz wichtig. Wir helfen uns gegenseitig“, sagt Steffi Schramm, die während des Gesprächs immer wieder unterbrochen wird. Mal braucht ein Mädchen Hilfe mit einer Haarschleife, mal muss ein offener Schnürsenkel wieder geschnürt werden, mal braucht es ein aufmunterndes Wort. Es scheint, als wäre die erste Vorsitzende des Vereins für einige ihrer jungen Schützlinge ein bisschen wie eine Mutter.

"Stunten" macht Spaß

Zum Cheerleading hatte die Hellersdorferin selbst anfangs überhaupt keinen Bezug. Zu dem Sport kam sie über ihre Tochter. Sie begleitete sie zum Training und half dort ein wenig mit. Inzwischen kennt sie sich gut mit dem Cheerleading aus und will im September einen Basislehrgang mitmachen, den sie für die C-Lizenz als Trainerin benötigt. Erst dann dürfen die Wildcats auch an Meisterschaften des American Football und Cheerleading Verband Berlin-Brandenburg (AFCVBB) teilnehmen.

Ein Spagat ist für Amelie Lucienne Schramm kein Problem. Die 17-Jährige möchte wie ihre Mutter Steffi Schramm den Trainerschein machen. | Foto: Philipp Hartmann
  • Ein Spagat ist für Amelie Lucienne Schramm kein Problem. Die 17-Jährige möchte wie ihre Mutter Steffi Schramm den Trainerschein machen.
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Den Trainerschein möchte auch ihre Tochter Amelie Lucienne machen, doch sie will sich zunächst einmal aufs Abitur im kommenden Jahr konzentrieren. Die 17-Jährige war früher beim Modern Dance. Beim Erntedankfest an der Bockwindmühle Marzahn sah sie einen Auftritt von Cheerleadern. Dieser habe sie so begeistert, dass sie selbst zum Cheerleading wechselte, erzählt sie. Bei den Wildcats trainiert sie nicht nur selbst, sondern auch andere. Am meisten Spaß mache ihr das „Stunten“. Das sind Hebefiguren mit mindestens zwei Personen. Sie nehme immer die sogenannte Base ein. Das bedeutet, sie hält den Fuß einer über ihr balancierenden Kollegin. Über das Miteinander im Verein sagt sie: „Ich bin überrascht, wie gut sich Jüngere und Ältere verstehen.“

Körperkontrolle und Vertrauen sind gefragt

Lisa Stark ist bei den Stunts in der Position des Flyers, also der Person, die von den anderen gestützt wird. Dafür braucht es viel Körperspannung und Körperkontrolle. Sie muss in luftiger Höhe verschiedene Elemente ausführen, Vorwärts- und Rückwärtssalto zeigen und darauf vertrauen, dass die anderen sie auch wieder auffangen. „Die Kunst dabei ist, das alles leicht aussehen zu lassen“, erklärt sie. Über ihre beste Freundin kam sie zum Probetraining und ist seitdem begeistert dabei. „Es macht einfach Spaß und ist nie langweilig.“ Unbedingt möchte sie in Zukunft auch an Meisterschaften teilnehmen. Dafür bereiten sich die Wildcats, obwohl noch nicht offiziell zugelassen, bereits vor, indem sie auch Choreografien einüben.

Mehr Informationen auf Facebook unter Wildcats Cheerleader Berlin e. V. Kontakt unter Tel. 0172 975 98 06 oder per E-Mail an wildcats.cheerleader.berlin@web.de.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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