Solarenergie von 100 Dächern
Hellersdorfer Mammutprojekt soll Strombedarf von 1200 Haushalten abdecken

Die Umwelttechniker Andreas Gossow (links) und Michael Bolle von den Stadtwerken arbeiten auf einem Dach an Solarmodulen.  | Foto: hari
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Die Berlinovo und die Berliner Stadtwerke lassen auf rund 100 Dächern Solarzellen montieren. Dabei entsteht die größte Mieterstromanlage Deutschlands.

Der Bau der Riesen-Solaranlage läuft unter dem Namen „Mietersonne“. Auf den Dächern der Berlinovo-Häuser zwischen dem Wuhletal und der Hellersdorfer Straße werden insgesamt 27 000 Quadratmeter mit Solarmodulen belegt. Das entspricht der 3,8-fachen Fläche eines Fußballplatzes.

Ab 2021 soll die Solaranlage pro Jahr rund 2,9 Millionen Kilowattstunden Strom aus Sonnenenergie produzieren. Das entspricht in etwa dem Strombedarf von 1200 Zweipersonenhaushalten. Durch den Solarstrom wird die Berliner Luft um bis zu 1580 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr weniger belastet.

„Wir arbeiten mit Hochdruck am Ausbau der Solarenergie in Berlin. Mit dem Projekt Mietersonne gehen wir den bislang größten Schritt auf diesem Weg“, sagte Energiesenatorin Ramona Pop (Bündnis 90/Die Grünen) bei der Vorstellung des Projekts. Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) hob hervor, dass Berlin seine Geschwindigkeit bei der Energiewende verdoppeln müsse, will es seine ehrgeizigen Klimaschutzziele erreichen. „Allein auf Privatinitiativen zu bauen, reicht nicht. Das Engagement der öffentlichen Hand ist erforderlich“, sagte er. Das Beispiel der Kooperation der beiden landeseigenen Unternehmen sei vorbildlich und ein wichtiger Treiber in einem ganz zentralen Klimaschutzbereich.

„Unsere Mieter können künftig an 365 Tagen günstigen lokalen und sauberen Strom beziehen. Gleichzeitig machen wir die Plattenbauten zukunftsfähig und tragen dazu bei, die Klimaziele Berlins zu erreichen”, unterstreicht Alf Aleithe, Geschäftsführer der Berlinovo.

„Wir haben in diesem Jahr den größten Teil der Anlage errichtet“, teilt die Stadtwerke-Geschäftsführerin Kerstin Busch mit. Module mit der Leistung von zwei Megawatt werden zum Jahresende installiert sein. 60 Prozent wurden bereits seit Mai auf den Dächern montiert. Die restlichen Module mit einer Leistung von 1,4 Megawatt sollen 2020 und 2021 folgen. Die Berliner Stadtwerke investieren in dieses Projekt rund 3,75 Millionen Euro.

In den Häusern wohnen rund 4300 Mietparteien. Davon hat bereits jede Zehnte einen Vertrag mit den Stadtwerken über die Lieferung von den hauseigenen Dächern unterschrieben. Ein Teil der Haushalte ist schon angeschlossen. Diese bekommen Strom zu einem monatlichen Grundpreis für den Anschluss von 8,10 Euro und 25 Cent pro verbrauchter Kilowattstunde geliefert.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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