Bezirk reagiert auf Vorwürfe und Proteste
Straßen- und Grünflächenamt erklärt Maßnahmen in der Hönower Weiherkette

Im Januar und Februar wurden 1346 Bäume plus weitere durch Stürme beschädigte Bäume in der Hönower Weiherkette gefällt. Schwere Forstmaschinen hinterließen tiefe Spuren im Boden. Anwohner organisierten sich, um dagegen zu protestieren. | Foto: Eugen Levonyck
2Bilder
  • Im Januar und Februar wurden 1346 Bäume plus weitere durch Stürme beschädigte Bäume in der Hönower Weiherkette gefällt. Schwere Forstmaschinen hinterließen tiefe Spuren im Boden. Anwohner organisierten sich, um dagegen zu protestieren.
  • Foto: Eugen Levonyck
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

In der Debatte um die Hönower Weiherkette kehrt keine Ruhe an. Das Straßen- und Grünflächenamt sah sich kürzlich dazu veranlasst, eine umfangreiche Stellungnahme zu den hitzig diskutierten Pflegemaßnahmen zu veröffentlichen.

Hintergrund: Im Januar und Februar wurden auf Anweisung des Bezirks im großen Stil Bäume im Landschaftsschutzgebiet gefällt. Danach hatten Bürger Anzeige gegen die beteiligten Fachfirmen und das Amt wegen eines Umweltdelikts gestellt. Seit Anfang April läuft eine Online-Petition unter dem Titel „Rettet das Landschaftsschutzgebiet Hönower Weiherkette“, die bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe mehr als 360 Unterstützer unterzeichnet hatten. Initiiert wurde sie von Anwohner Eugen Levonyck, der das Straßen- und Grünflächenamt mehrfach massiv kritisiert hat. In der Petition stellt er die vom Bezirk in Auftrag gegebenen Pflegemaßnahmen in Zusammenhang mit dem geplanten Ausbau der nahe der Weiherkette verlaufenden Landesstraße L33.

„Auch wenn es viele vermuten: Die Arbeiten in der Hönower Weiherkette haben nichts mit dem geplanten Ausbau der nördlich angrenzenden Straße (L33) zu tun“, widerspricht das Amt in seiner Stellungnahme. „Die Planungen für den Ausbau der Straße werden federführend vom Land Brandenburg in Abstimmung mit den zuständigen Senatsverwaltungen des Landes Berlin geführt. Da die Planungen noch nicht abgeschlossen sind, können auch noch keine vorbereitenden Maßnahmen durchgeführt werden.“ Nach bisher bekanntem Planungsstand werde der Ausbau auf der vorhandenen Trasse und nördlich davon ausgeführt. Lediglich an zwei Punkten im Bereich der Tankstelle nahe der Stendaler Straße und der Wohnbebauung im Bereich Hönow solle demnach ein Teil der Trasse südlich der Fahrbahn verlaufen. Außerdem äußerte sich das Straßen- und Grünflächenamt auch noch einmal zu der mehrfach von Bürgern geäußerten Vermutung, wonach die Baumfällungen den nötigen Platz für eine neue Erdgasleitung schaffen sollen. Dem Amt seien eigenen Angaben zufolge keine Planungen für den Bau einer Erdgastrasse bekannt.

„Alle derzeit durchgeführten Maßnahmen dienen der Umsetzung des von Fachgutachtern unter Beteiligung von Natur- und Artenschutzexperten erstellten Pflege- und Entwicklungsplans für das Landschaftsschutzgebiet und der Herstellung der Verkehrssicherheit für die Grünanlage“, erklärte das Grünflächenamt. Inzwischen wurde auch das gesamte Ausmaß der Fällungen seit Jahresbeginn deutlich. Das Amt betonte erneut, dass ausschließlich aufgrund der Trockenheit der zurückliegenden Jahre beschädigte und nicht mehr verkehrssichere Bäume markiert worden seien. Die Fällungen seien von Baumkontrolleuren überwacht, alle Maßnahmen mit der unteren Naturschutzbehörde abgestimmt sowie unter Einhaltung der Naturschutzbestimmung ausgeführt worden. Betroffen seien insgesamt 1346 Bäume gewesen. Infolge von Sturmschäden im Februar hätten dann noch einzelne weitere Bäume entnommen werden müssen. Die von den schweren Forstmaschinen verursachten Beeinträchtigungen des Bodens sollen im Verlauf der weiteren Projektentwicklung beseitigt werden.

Bis zum Frühjahr 2023 werden die Arbeiten in der Weiherkette noch dauern. Das Grünflächenamt verfolgt weiter die Ziele, unter anderem gebietsheimische Bäume und Schilfbestände zu erhalten, die Verlandung der Kleingewässer zu verlangsamen und Lebensräume für die vielen Tierarten zu sichern. Drei Weideflächen mit schottischen Hochlandrindern sollen ebenfalls zum Schutz der Biotopbereiche beitragen. Außerdem soll das Wegenetz verbessert werden und es sollen Natur-Lernorte entstehen.

Die gesamte Stellungnahme des Straßen- und Grünflächenamts steht auf  https://bwurl.de/17y3.

Im Januar und Februar wurden 1346 Bäume plus weitere durch Stürme beschädigte Bäume in der Hönower Weiherkette gefällt. Schwere Forstmaschinen hinterließen tiefe Spuren im Boden. Anwohner organisierten sich, um dagegen zu protestieren. | Foto: Eugen Levonyck
Im Januar und Februar wurden 1346 Bäume plus weitere durch Stürme beschädigte Bäume in der Hönower Weiherkette gefällt. Schwere Forstmaschinen hinterließen tiefe Spuren. | Foto:  Eugen Levonyck
Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 210× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 170× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 556× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.150× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.