Nach zwei Jahren auf der Kippe
Verein soll Hundeplatz für einen Schulneubau räumen

Katja Schönrock lässt ihre neunjährige Labrador-Hündin Emma in dem Pool planschen, den Vereinsmitglieder in diesem Sommer für die Hunde anlegten. | Foto: hari
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  • Katja Schönrock lässt ihre neunjährige Labrador-Hündin Emma in dem Pool planschen, den Vereinsmitglieder in diesem Sommer für die Hunde anlegten.
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Der Verein „Helle Hunde“ feiert Ende des Monats sein zweijähriges Bestehen. Das Feiern auf dem Hundeplatz des Vereins geschieht zwischen Hoffen und Bangen. Der Verein muss bis zum kommenden Jahr den Platz an das Bezirksamt zurückgeben.

Das Bezirksamt hat das Grundstück an der Weißenfelser Straße für den Neubau einer Schule vorgesehen. Darauf standen schon einmal zwei Schulen, die aber schon vor Jahren abgerissen wurden. Über Jahre war das Gelände eine Brache, bis das Bezirksamt das Grundstück 2017 dem Verein von Hundehaltern zur Verfügung stellte.

Der Nutzungsvertrag, den beide Seiten unterschrieben, sieht eine Nutzung durch den Verein auf Widerruf vor. Das Bezirksamt behielt das Recht auf Kündigung mit Halbjahresfrist, sobald des Grundstück anderweitig gebraucht würde. Dieser Fall ist eingetreten. Der Bezirk braucht angesichts der wachsenden Schülerzahlen dringend neue Schulen. Das gilt auch für Hellersdorf.

Anderseits ist der Hundeplatz ein Erfolg. Er ist mehr als nur eine Hundeauslauffläche, von denen ist im Bezirk offiziell ohnehin keine gibt. Er ist ein kleines Paradies für die Tiere. Es gibt neben Auslaufflächen auch Trainingsbahnen, Begegnungsflächen für Welpen und vieles mehr. In diesem Sommer bauten die Vereinsmitglieder sogar ein Hundeplanschbecken.

„Wir sehen ein, dass der Bezirk Platz für Schulen braucht und kennen den Vertrag, den wir unterschrieben haben“, sagt der Vereinsvorsitzende André Kiebis. Es sei aber schmerzlich, das Erreichte aufgeben zu müssen. In dem Hundeplatz stecke viel Geld. Senat und Bezirk hätten den Platz mit bisher rund 210 00 Euro gefördert. Die Mitglieder des Vereins hätten etwa 10 000 Arbeitsstunden geleistet, um ihn in seiner heutigen Gestalt herzustellen.

Im Bezirk hat sich „Helle Hunde“ inzwischen einen guten Namen gemacht. Der Verein engagiert sich auch für eine saubere Umwelt. Das zeigt er mit Hundetütenprojekten am Boulevard Kastanienallee und im Bereich der Wohnungsgenossenschaft Hellersdorfer Kiez. Mitglieder befüllen in ihrer Freizeit die dort aufgestellten Hundetütenspender.

„Ohne eine gute Lösung für den Verein werde ich den Vertrag nicht kündigen“, erklärt Immobilienstadträtin Juliane Witt (Die Linke). Eine neue Fläche habe sie schon im Auge. Wenn alles gut läuft, werde die Kündigung im März kommenden Jahres erfolgen, sodass das Schulgrundstück Ende September übergeben werden kann. Parallel dazu solle die Vorbereitung der neuen Fläche für den Verein erfolgen.

Doch zunächst feiert der Verein sein zweijährige Bestehen auf seinem Hundeplatz, Weißenfelser Straße 43, am Sonnabend, 25. August, von 12 bis 18 Uhr mit einem Sommerfest. Es gibt ein buntes Programm mit Tombola, Kuchenbuffet und Grillen. Der Eintritt ist frei, aber es werden Futterspenden für die Berliner Tiertafel entgegengenommen. Mehr Infos auf www.helle-hunde.de.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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