Aktionen zum Parking Day in Helle Mitte
ADFC und Grüne Liga erzielten bei Umfrage in der Kastanienallee überraschende Ergebnisse
Der Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) und die Grüne Liga veranstalteten am diesjährigen Parking Day am 20. September Aktionen in Helle Mitte. Schwerpunkt war die Kastanienallee. Sie ist für Radfahrer, Fußgänger und für Autofahrer gleichermaßen eine Herausforderung.
Die ADFC-Stadtteilgruppe Wuhletal und die Grüne Liga entzogen Parkplätze in Helle Mitte ihrer eigentlichen Bestimmung und stellten sie mit Fahrrädern und Ständen zu, legten Info-Material aus und luden zu Gesprächen ein. In der Kastanienallee zum Beispiel gilt Tempo 30. Das Gebot wird durch Schwellen in der Straße unterstützt. Zu beiden Seiten befinden sich Gebäude der Pusteblume-Grundschule. Die zahlreichen Parkplätze auf der einen Seite sind mit Bügeln versehen und privatisiert. Anwohner und Besucher nutzen deshalb die andere Seite der Straße zum Parken. Hier liegen aber das viel besuchte Stadtteilzentrum, eine AWO-Kita und das Kinder- und Jugendforscherzentrum Helleum.
So ist die Kastanienallee meist an den Straßenrändern zugeparkt. „Trotzdem und trotz der verkehrsberuhigenden Maßnahmen nutzen viele Autofahrer sie als Umfahrung der Stendaler oder Hellersdorfer Straße“, sagt Grit Lehmann, stellvertretende Sprecherin der ADFC-Stadtteilgruppe. Oft bedeute dies, dass Autos anhalten müssten, um andere vorbeizulassen. Radfahrer hingegen hätten laut Lehmann kaum Platz und könnten nicht einmal die für sie angelegten Betonstreifen nutzen, um die Schwellen aus Pflastersteinen zu umfahren.
Neben Gesprächen mit Passanten führte die ADFC-Stadtteilgruppe auch eine Blitzumfrage zur Verkehrssituation in der Kastanienallee durch. Auf die Frage, ob ein allgemeines Parkverbot eingeführt werden sollte, sprachen sich 41 von 51 Befragten dafür aus, zehn lehnten es ab. Das Meinungsbild zur Umwidmung der Kastanienallee zu einer Einbahnstraße war dagegen nicht so deutlich: 24 von 42 Befragten befürworten dies, 18 lehnen sie ab. Viele Bürger hätten dabei ihre Sorge geäußert, so Grit Lehmann, dass gerade das Überqueren der Straße für Kinder eine Gefahr darstelle: die Sicht durch parkende Fahrzeuge werde behindert werde und so mancher Autofahrer halte sich nicht an Tempo 30.
Mit dem sogenannten Parking Day wollen seit 2005 Vereine und Initiativen weltweit die Innenstädte für Fußgänger und Radfahrer zurückerobern. Berlin macht seit 2016 mit.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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