Tramtrasse bremst Schulpläne
Bezirk ringt um Lösungen für Platznot an der Grundschule am Schleipfuhl

Die Grundschule am Schleipfuhl braucht mehr Platz. Das Bezirksamt sucht nach Wegen, wie die wachsende Zahl an Schülern unterrichtet und gleichzeitig an der Straßenbahntrasse festgehalten werden kann. | Foto: hari
  • Die Grundschule am Schleipfuhl braucht mehr Platz. Das Bezirksamt sucht nach Wegen, wie die wachsende Zahl an Schülern unterrichtet und gleichzeitig an der Straßenbahntrasse festgehalten werden kann.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Der Senat hält an Plänen fest, Mahlsdorf und Hellersdorf über eine neue Straßenbahntrasse miteinander zu verbinden. Sie soll ab S-Bahnhof Mahlsdorf über die Ridbacher- und Nossener Straße zur Riesaer Straße führen. Die Trasse stört jedoch die vom Bezirksamt  vorangetriebene Erweiterung der Grundschule am Schleipfuhl.

Die CDU-Fraktion versuchte zuletzt die Bezirksverordnetenversammlung gegen die Pläne des Senates zu mobilisieren. Ihr Antrag, dass das Bezirksamt sich beim Senat für den Stopp der Straßenbahntrasse einsetzen sollte, fand jedoch keine Mehrheit. Die Linke freute sich und stufte das Scheitern der CDU als Sieg für den ÖPNV ein. „Gerade die Anbindung der Hellersdorfer Großsiedlung an Mahlsdorf wird in den kommenden Jahren noch an Bedeutung zunehmen“, stellte Linke-Fraktionschef Björn Tielebein fest.

Die CDU hält die Trasse für überflüssig. Arbeiter brauchten kaum noch eine solche Verbindung nach Oberschöneweide und die neue Straßenbahn wäre eine zusätzliche Belastung im Mahlsdorfer Siedlungsgebiet. Zudem sei sie ein Hindernis für die Erweiterung der Grundschule am Schleipfuhl.

Die Schülerzahlen steigen. Langfristig wird pro Klassenstufe mindestens ein zusätzlicher Klassenraum benötigt. Der Bezirk wollte das Problem mit einem sogenannten Modularen Ergänzungsbau (MEB) lösen. Der Senat gab zunächst eine Finanzierungszusage. Baubeginn sollte 2019 sein.

Die geplante Straßenbahntrasse würde jedoch den Ergänzungsbau und die Schule voneinander trennen. Als die Senatsbildungsverwaltung von den Plänen des Bezirksamtes erfuhr, zog sie im Sommer 2018 die Finanzierungszusage zurück. Die vorgesehenen Gelder flossen in andere Schulbauten. Damit drohte die Schulerweiterung zu scheitern. Schulstadtrat Gordon Lemm (SPD) hielt jedoch am Standort fest. „Wir stellen Schulcontainer an den für den MEB vorgesehen Platz auf und tragen die Kosten als Bezirk selbst“, erklärte er.

Inzwischen prüft das Bezirksamt jedoch einen anderen Standort auch nahe der Schule. Dort könnte wohl ein MEB nach den Vorgaben der Bildungsverwaltung gebaut werden. Denn auch die Planungen, Finanzierung und Aufbau der Container würden rund zwei Jahre dauern.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.611× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 1.952× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.586× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.488× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.