Beton oder Blumen?
Das Bündnis „Entsiegelt Berlin“ fordert den Rückbau des Busparkplatzes am Kienbergpark

Auf dem Parkplatz am Kienbergpark wird die meiste Zeit des Jahres kaum einmal ein Fahrzeug geparkt – außer an Tagen, an denen Großveranstaltungen in den Gärten der Welt stattfinden.  | Foto: Foto: hari
  • Auf dem Parkplatz am Kienbergpark wird die meiste Zeit des Jahres kaum einmal ein Fahrzeug geparkt – außer an Tagen, an denen Großveranstaltungen in den Gärten der Welt stattfinden.
  • Foto: Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Das Bündnis „Entsiegelt Berlin“ möchte den Parkplatz am Kienbergpark zu einer naturnahen Grünfläche umgestalten. Bezirkspolitiker lehnen diese Idee ab und es gibt auch rein praktische Probleme und Fragen.

Die Fläche an der Hellersdorfer/Ecke Alte Hellersdorfer Straße wurde zur IGA 2017 zum Busparkplatz hergerichtet. Größeren Andrang von Autofahrern gibt es seither nur, wenn die Gärten der Welt eine Großveranstaltung durchführen und wenn es eine größere Veranstaltung im angrenzenden Bezirksinformationszentrum gibt.

Dann aber gibt es mitunter Probleme mit der Ordnung und Sicherheit auf dem Parkplatz am Jenela-Santic-Park. Denn die Fläche ist nur zu einem Teil asphaltiert. Der größere Teil hat eine Unterlage aus fest gefahrenem Schotter. Parktaschen sind nicht eingezeichnet. Die Bezirksverordnetenversammlung hat schon im September 2018 in einem Beschluss gefordert, dass das Bezirksamt vom Betreiber des Parkplatzes, der Grün Berlin GmbH, mehr Sicherheit einfordert. Sie hat inzwischen angekündigt, den Parkplatz weiter asphaltieren zu wollen, um 300 kostenlose Parkplätze zu schaffen. Laut Nadja Zivkovic (CDU), Stadträtin für Straßen und Grünflächen, will die Gesellschaft in diesem Jahr nur eine Linierung des Platzes vornehmen, damit der Parkplatz besser genutzt werden könne. Zivkovic: „Am Versieglungsstand des Platzes ändert sich durch die Maßnahmen nichts.“

Die Forderung des Bündnisses „Entsiegelt Berlin“ geht weit darüber hinaus. Dem Bündnis gehören Verein und Initiativen wie Naturfreunde Berlin, Fuss e.V. und die BI Kienberg-Wuhletal an. Es fordert, den Ausbau des Parkplatzes zu stoppen und diesen zu entsiegeln. Die Fläche solle renaturiert, Bäume und Wildblumen angepflanzt werden. Der Parkplatz solle wieder als Festwiese und Erholungsraum genutzt werden. Mit diesen Forderungen hat sich das Bündnis Ende März auch an das Bezirksamt und die politischen Parteien im Bezirk gewandt.

Björn Tielebein, Linke-Vorsitzender der BVV-Fraktion, stellt auf Anfrage gegenüber der Berliner Woche klar, dass mit der Neuordnung der Situation auf dem Parkplatz keine Entscheidung über dessen Zukunft gefällt sei. Der Parkplatz sei gegenwärtig wichtig zum Schutz der Anwohnerstraßen vor Parkdruck durch Besucher des Kienberparks und der Gärten der Welt. Die Parkplätze sollten jedoch, anders als von der Grün Berlin geplant, nicht kostenfrei sein. Im Übrigen würden sie dringend gebraucht, wenn der anliegende Jelena-Santic-Friedenspark zum Standort für das vom Bezirk gewünschte Freibad werden sollte.

„Die geforderte Schließung des Parkplatzes zum Zweck seiner Renaturierung führt zwangsläufig zu einer Verlagerung des auch in Zukunft zu erwartenden Park- und Verkehrsaufkommens in die angrenzenden Wohngebiete“, erklärt der CDU-Fraktionsvorsitzende Alexander J. Herrmann. Ein Rückbau sei für seine Partei daher keine Option.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 558× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 844× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 821× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.199× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.