Unternehmer verunsichert
Bangen um den Firmenstandort auf Gut Hellersdorf
Der Ausschuss für Stadtentwicklung hat dem Bebauungsplan für das Gut Hellersdorf zugestimmt. Damit ist der Weg für dessen Verabschiedung in der Bezirksverordnetenversammlung frei. Baubeginn ist im Sommer dieses Jahres. Fertigstellung 2022. Ungeklärt ist noch die Zukunft einiger Gewerbebetriebe.
Aktuell sind noch 18 Unternehmen auf dem Stadtgutgelände tätig. Die meisten haben bereits ihren Vertrag mit der Gesobau gekündigt und sich andere Standorte gesucht. Drei Gewerbetreibende jedoch wissen nicht, wie und vor allem wo es für sie weitergeht. Einer von ihnen ist Norbert Dummer. Der Betreiber von „Mikes Garage“, einer Autowerkstatt, auf dem Stadtgut blickt sorgenvoll in die Zukunft. „Wenn es keine Lösung gibt, muss ich mich arbeitslos melden“, sagt Norbert Dummer. Auch er nahm an der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung teil. Das Ergebnis bezeichnet er als „enttäuschend“.
Die Gesobau will noch in diesem Jahr mit dem Bau von Wohnungen am Gut Hellersdorf beginnen. Erste Vorbereitungen haben bereits im Bereich der Zossener Straße begonnen. Der Umbau des Gutes selbst soll im Sommer beginnen und bis 2022 abgeschlossen sein. Auf dem Gelände soll ein kommunales Zentrum mit Gewerbe entstehen. Doch noch ist der Bebauungsplan nicht beschlossen. Die Entscheidung fällt die Bezirksverordnetenversammlung.
Die Zukunft der Gewerbetreibenden auf dem Gut war in den zurückliegenden Jahren mehrfach ein Thema in der BVV. Im Mai vergangenen Jahres hatte sie auf Antrag des Stadtentwicklungsausschusses im Zusammenhang mit dem B-Plan eine Reihe von Forderungen aufgestellt. Eine lautete, die Gewerbemieter während der Bauarbeiten am Standort zu halten. Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) stellte dazu klar, dass eine solche Forderung nicht Gegenstand eines Bebauungsplanes sei und sein könne. Das Bezirksamt sei aber mit der Gesobau bemüht, Lösungen für einzelne Mieter zu finden. „Ich bin dazu noch in der Abstimmung“, teilte sie auf Anfrage der Berliner Woche mit.
Laut der Gesobau wurden den Gewerbemietern alternative Standorte und auch Büroräume während der Bauzeit auf dem Gutsgelände vermittelt. Zwei Firmen habe man zur Zwischennutzung während der Baumaßnahme eine Ersatzhalle zur Verfügung stellen können. „Für einen weiteren Teil der Gewerbetreibenden können wir den Betrieb auf dem Stadtgut nicht aufrechterhalten“, erklärt Gesobau-Pressesprecherin Birte Jessen. Eine temporäre Umsetzung auf dem Gelände sei aufgrund der baurechtlichen sowie denkmalschutzrechtlichen Auflagen nicht möglich.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.