Deutsche Wohnen vermietet Co-Working-Space
Im Kiez-Büro statt im Homeoffice an der Hellersdorfer Promenade
Die Deutsche Wohnen hat sich für ihre Mieter und für Anwohner der Hellersdorfer Promenade etwas Besonderes einfallen lassen. Eine ehemalige Bankfiliale hat die Immobiliengesellschaft zu einem Co-Working-Space umgebaut. Dort kann jeder einen Arbeitsplatz mieten, der in den eigenen vier Wänden nicht die besten Voraussetzungen vorfindet.
Die Wohnungsgesellschaft reagiert damit auf die Veränderungen des Arbeitsalltags in der Corona-Pandemie. Laut einer vom Unternehmen in Auftrag gegebenen Umfrage arbeitet die Hälfte aller Berliner regelmäßig zu Hause, ein Viertel sogar täglich. Jeder vierte Befragte gab an, sich zu Hause nicht ausreichend auf die Arbeit konzentrieren zu können, weil beispielsweise Kinder mit im Haushalt leben oder eine Büroausstattung fehlt. Nicht selten mangelt es auch an einer stabilen Internetverbindung, qualitativ hochwertigen Monitoren und ergonomischen Möbeln. „Wir alle merken, die Arbeitswelt verändert sich. Immer mehr Menschen nutzen die Möglichkeit, zu Hause zu arbeiten. Zu häufig aber findet das Homeoffice am Küchentisch statt, bei instabiler Internetverbindung und schlechten Lichtverhältnissen“, sagt Vorstand Henrik Thomsen. Der „Schreibtisch“ solle die Vorteile des Homeoffice mit den Vorteilen des Büros verbinden.
In den 300 Quadratmeter großen Räumlichkeiten an der Hellersdorfer Promenade wurden 27 voll ausgestattete Arbeitsplätze eingerichtet. Pandemiebedingt sind zunächst nur 14 freigegeben. Es stehen schnelles WLAN und Bildschirme zur Verfügung. Wer will, kann Dokumente drucken und scannen. Trennwände zwischen den Arbeitsplätzen sorgen für Privatsphäre. Tee und Kaffee sind inklusive. Eingeplant wurden außerdem Besprechungsräume, Telefonboxen, Sofaecken sowie eine voll ausgestattete Küche mit Platz für zwölf Personen.
Die Deutsche Wohnen arbeitet dabei mit „Kiez Büro“ zusammen, einem erfahrenen Anbieter von Co-Working-Flächen. „Während sich das klassische Coworking vor allem an Selbstständige und projektbezogene Kooperationen richte, ist dieses Pilotprojekt anders. Es spricht ganz pragmatisch Angestellte an, die zu Hause keine optimalen Voraussetzungen vorfinden. Die beispielswiese auf einem kleinen Küchentisch statt auf einem komfortablen Schreibtisch arbeiten müssen“, erklärt Geschäftsführer Björn Budack.
Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Linke) lobte bei einer Besichtigung das Projekt. „Nicht nur unter den Beschränkungen der Pandemie wird es in Marzahn-Hellersdorf immer mehr Menschen geben, die nicht nur im Grünen leben, sondern auch vor Ort arbeiten können und wollen“, prognostizierte sie. „Ein Angebot, dass diesen Veränderungen im positiven Sinne Rechnung trägt, ist auch ein Zeichen für eine Modernisierung und Dezentralisierung in einer Stadt, die sich sehr lange vor allem über ihre Mitte definiert hat.“ In Marzahn-Hellersdorf lasse es sich nicht nur gut wohnen und leben, sondern auch gut arbeiten, sagte Dagmar Pohle.
Der sogenannte „Deutsche-Wohnen-Schreibtisch“ in der Hellersdorfer Promenade 12 ist ein Pilotprojekt, das zunächst auf zwölf Monate befristet ist. Bei entsprechender Nachfrage soll das Angebot dauerhaft im Quartier bleiben.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.