Jeder sechste Marzahn-Hellersdorfer kann Kredite nicht zurückzahlen

Marzahn-Hellersdorf. Die Zahl der insgesamt überschuldeten Bürger in Marzahn-Hellersdorf hat sich 2016 leicht verringert. Allerdings waren im Vergleich zu 2015 mehr Menschen hoch verschuldet und sie stecken langfristig in einer Schuldenfalle.

Nach den aktuellen Zahlen des Berliner Schuldner-Atlasses der Creditreform war fast jeder sechste Bewohner des Bezirks 2016 verschuldet. Das ist im Berliner Vergleich der zweithöchste Wert nach Wedding. Während die Geamtzahl der Schuldner im Bezirk zwar in dem Vergleichszeitraum leicht sank, ist sie über einen längeren Zeitraum dennoch gestiegen.

Anhaltend hoch war 2016 insbesondere die Anzahl der stark verschuldeten Menschen. Das sind solche Schuldner, die bereits ein Insolvenzverfahren einleiten mussten oder deren Schulden auf irgendeine Weise Gerichte beschäftigen. Das trifft in Marzahn-Hellersdorf auf etwa zwei von drei Schuldnern zu. Das ist mit der höchste Wert in Berlin.

Fast jeder neunte junge Mensch unter 30 Jahren war verschuldet, darüber bis zum Rentenalter etwa jeder Fünfte. Lediglich bei den Rentnern lag der Bezirk mit rund drei Prozent unter dem Durchschnitt der Berliner Altersverschuldung. Die Quote der verschuldeten Frauen war im Alt-Bezirk Hellersdorf mit über 13 Prozent die höchste in Berlin.

Laut der Creditreform ist der leichte Rückgang der Gesamtzahl der Schuldner von 2015 zu 2016 auf die guten Arbeitsmarktzahlen zurückzuführen. Dass die Menschen sich aber immer höher verschulden, führt die Creditreform auf die anhaltende Niedrigzinsphase und dem Bestreben der Menschen zurück, bei dem allgemeinen Boom mitzuhalten, auch wenn die Einkommen das nicht hergeben. hari

Der Verein Julateg Finsolv, Ernst-Bloch-Straße 43, betreibt die Schuldnerberatungsstelle des Bezirks. Kontakt:  54 71 21 52 und Julateg_Marzahn_Hellersdorf@t-online.de
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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