Helene Nagl erhält Christoffel-Sonderpreis für ihr Experiment
Rundumblick für Rollis

Helene Nagl hat ein Unfallwarnsystem für Rollstuhlfahrer entwickelt.  | Foto: Hannah Nagl
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Die elfjährige Hermsdorferin Helene Nagl, Schülerin der katholischen Schule Salvator, hat den Berliner Jugend-forscht-Sonderpreis der Christoffel-Blindenmission (CBM) „Innovationen für Menschen mit Behinderungen“ gewonnen.

Menschen, die im Rollstuhl unterwegs sind, begegnen immer wieder Herausforderungen: Dazu gehören zum Beispiel enge Gänge im Supermarkt. Helene Nagl hat für den Berliner Jugend-forscht-Wettbewerb in der Kategorie „Schüler experimentieren“ dieses Problem beobachtet und einen Rollstuhl mit Kameras ausgestattet, damit die Nutzer nicht mehr mit ihrem Gefährt anstoßen.

Die Kameras, die Helene verwendet, werden in neueren Autos benutzt, um das Einparken zu erleichtern. Am Rollstuhl montiert geben sie freien Blick auf die Fußstützen und den hinteren Bereich des Rollis.

Besserer Blick auf Hindernisse

Über eine spezielle Software spielt die Elfjährige die gefilmten Bilder auf ein Handy oder Tablet, die als Bildschirm fungieren. Dieser Bildschirm kann schließlich an den Armstützen befestigt werden, um den Nutzern einen besseren Überblick zu verschaffen. Auch Menschen, die einen Rollstuhlfahrer schieben, profitieren von Helenes Erfindung, denn das Handy oder Tablet kann auch so befestigt werden, dass sie eine bessere Sicht auf mögliche Hindernisse bekommen.

„Helene hat mit ihrer Entwicklung die Probleme von Menschen mit Behinderungen im Blick gehabt und gelöst. Gerade für ungeübte Rollstuhlnutzer sind enge Kurven eine Herausforderung. Die Schülerin erleichtert ihnen den Umgang mit ihrem Hilfsmittel enorm“, lobt CBM-Vorstand Rainer Brockhaus die Erfindung der Elfjährigen. „In unserer Arbeit für Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern sorgen auch wir dafür, dass Menschen in ihrem Leben weniger behindert werden. Das ist der Grundstein für gesellschaftliche Teilhabe und ein wichtiges Ziel der CBM.“

Menschen mit Behinderung leben oft in armen Ländern

Der CBM-Sonderpreis zeichnet jedes Jahr kreative Studien und Erfindungen aus, die bei Jugend forscht eingereicht werden. Als Organisation für Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern legt die CBM Wert darauf, dass die Arbeiten gerade ihnen den Alltag erleichtern können. Denn von den eine Milliarde Menschen mit Behinderungen leben 80 Prozent in den ärmsten Regionen der Welt.

Prämiert werden außerdem Arbeiten, die sich mit dem Zusammenhang von Krankheit und Behinderung befassen oder einen Beitrag zu mehr Chancengleichheit leisten. Alle ausgezeichneten Landessieger haben die Chance, den von der CBM ausgeschriebenen Bundessonderpreis zu erhalten. Dieser wird im Oktober bei den Science Days in Rust vergeben und ist mit 300 Euro dotiert.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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