VfB-Kicker verlieren Spiel und hadern mit Saisonverlängerung
Nicht nur, dass sein VfB trotz Überzahl durch ein Tor des Wilmersdorfer Spielers Tanju Demirkol in der letzten Spielminute mit 0:1 verloren und der Schiedsrichter einen regulären Treffer der Hermsdorfer aberkannt hatte. Auch die Entscheidung des Berliner Fußballverbandes (BFV), die Saison um 14 Tage zu verlängern, brachte den Coach auf die Palme. Aufgrund der schlechten Witterung der letzten Wochen und den daraus resultierenden zahlreichen Spielabsagen sah sich der BFV zu dieser Entscheidung gezwungen. Allerdings wurden die Vereine in den Diskussionsprozess nicht mit einbezogen, sondern lediglich darüber informiert. Das Problem: Für genau diesen Zeitraum haben die erste und die zweite Mannschaft des VfB ihre Saisonabschlussfahrt gebucht. "Das kann nicht sein, dass die hohen Herren vom Verband so eine Entscheidung treffen, ohne auch nur einmal mit uns Rücksprache zu halten", sagte Schmidt. "Es ist doch völlig normal, dass man ein halbes Jahr vorher so eine Reise bucht. Wir sind Amateure - ein Großteil meiner Spieler Schüler und Studenten. Wer soll das bezahlen?"
Die meisten Vereine hatten den BFV ersucht, die ausgefallenen Partien bis zum regulären Saisonende jeweils unter der Woche anzusetzen. Dann hätte es solche Terminkollisionen gar nicht erst gegeben. "Wir haben im April ein einziges Spiel, das unter der Woche angesetzt ist. Ich verstehe es nicht", so Schmidt.
Die Partie des VfB im Volkspark Wilmersdorf war alles andere als ein Fußballleckerbissen. Beiden Teams merkte man an, dass sie sich vier Wochen lang in Sporthallen fit gehalten hatten und der VfB dort nur Lauftraining absolvieren konnte. Den größten Aufreger gab es Mitte der zweiten Halbzeit, als Schiedsrichter Zoltan Filep ein Tor der Hermsdorfer nicht anerkannte. Wilmersdorfs Torwart Dominik Kevin Petzsche soll kurz zuvor gefoult worden sein. Und während Schmidt aufgrund dieser Szene noch Minuten nach dem Schlusspfiff tobte, war FC-Trainer Michael Michels erfrischend ehrlich: "Ich habe meinem Kollegen soeben gesagt, dass ich es auch akzeptiert hätte, wenn der Schiedsrichter dieses Tor gegeben hätte."
Nach einer Roten Karte für den Wilmersdorfer Spieler Robert Häsen hatte der VfB aber auch im Anschluss noch rund 15 Minuten lang die Chance, den Siegtreffer in Überzahl zu machen. Doch stattdessen lief man ins offene Messer und stand am Ende mit leeren Händen da. Schmidt: "Wir wollten mit einem Mann mehr dann schon noch etwas nach vorn bewegen. Dass wir dann aber so dusselig sind, in so einen Konter zu laufen und in der 90. Minute so ein Spiel zu verlieren, darf uns natürlich nicht passieren".
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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